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York: Das älteste Hirn der Briten

Englische Forscher haben ein knapp 2000 Jahre altes und für sein Alter erstaunlich gut erhaltenes Gehirn entdeckt. Rachel Cubitt vom York Archaeological Trust entdeckte den geschrumpften Gewebeklumpen, als sie einen gerade geborgenen Schädel reinigte.

Schädel mit Hirnresten | Computerscan des eisenzeitlichen Schädels, in dem Forscher Reste von Hirnmasse entdeckten.
Dass es sich bei der gelblichen Substanz mit der Konsistenz von Tofu tatsächlich um das Hirn des Verstorbenen handelt, zeigte die genauere Untersuchung mit Hilfe eines Computertomografen: Der Fund wies alle typischen Merkmale von Hirnmasse auf.

Hirnmasse | Der Computertomograf beweist, dass es sich bei der tofuähnlichen Masse im Schädelinneren tatsächlich um das Gehirn des Toten handelt.
Der gute Erhaltungszustand ist deshalb so erstaunlich, weil von dem Körper ansonsten lediglich die Knochen die Zeiten überdauerten. Über die Todesursache können die Wissenschaftler bisher nichts sagen. Für Cubitt ist aber denkbar, dass der Schädel als rituelle Opfergabe diente.

Querschnitt des Schädels | Rund 2000 Jahre überdauerte das geschrumpfte Hirn im Schädel des Toten. Warum, das wissen die Forscher nicht.
In der Grabungsstätte, die sich direkt im Vorgarten der University of York befindet, wurden bereits die Überreste von Ackerflächen, Fahrbahnen und Gebäuden aus der Zeit bis 300 v. Chr. freigelegt. Zu den bedeutendsten Fundstücken gehörte das Skelett eines Mannes, von dem die Forscher glauben, dass er eines der ersten englischen Tuberkuloseopfer gewesen sein könnte.

Andreas Margara

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