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Lungenkrankheit: Das Blaumeisensterben scheint zu enden

Der NABU bekommt weniger Meldungen zu kranken oder sterbenden Blaumeisen. Eine Vogelzählung am Wochenende soll zeigen, wie sehr ihr Bestand geschrumpft ist.
Blaumeise

Ab März 2020 machten Meldungen die Runde, dass vielerorts kranke oder tote Blaumeisen gesichtet wurden. Ein breiter Streifen von Rheinland-Pfalz und dem südlichen Nordrhein-Westfalen über Hessen nach Thüringen sowie Teile Niedersachsens waren besonders betroffen von der Seuche, die durch das Bakterium Suttonella ornithocola und eine damit verbundene Lungenentzündung ausgelöst wurde. Doch wie der Naturschutzbund NABU meldet, scheint der Höhepunkt der Epidemie überschritten zu sein: Die Fallzahlen gingen deutlich zurück, schreibt die Organisation. Während um Ostern an manchen Tagen mehr als 1000 Verdachtsmeldungen eingingen, sind es mittlerweile weniger als 100 pro Tag. Der NABU geht daher davon aus, dass die Krankheit noch im Mai vollständig zum Erliegen kommt.

Die Organisation hat rund 18 000 Verdachtsfälle übermittelt bekommen, die insgesamt 33 000 Tiere betrafen. Ob und wie stark sich die Epidemie auf den Bestand der Blaumeisen regional und deutschlandweit ausgewirkt hat, könnte die an diesem Wochenende stattfindende »Stunde der Gartenvögel« zeigen. Sie geht vom 8. bis 10. Mai; deutschlandweit sind Naturfreunde aufgerufen, eine Stunde lang Vögel in ihrem Garten oder Stadtparks zu zählen.

Der große Datensatz kann dann Hinweise geben, ob Blaumeisen überregional im Bestand zurückgegangen sind. Das ist beispielsweise bei Grünfinken der Fall, die vom Parasiten Trichomonas gallinae befallen werden. Seit einem starken Ausbruch 2009 hat sich ihre Population nicht mehr erholt und geht weiter zurück. Blaumeisen wie Grünfinken können sich unter anderem an schmutzigen Wasserstellen und Futterstellen im Garten infizieren. Ornithologen raten daher dringend dazu, diese regelmäßig zu säubern und bei Auftreten erkrankter Vögel auch sofort zu entfernen.

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