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Merkur: Das Ende der Raumsonde Messenger ist nahe

Ende April 2015 wird die US-Raumsonde Messenger auf dem Merkur aufschlagen. Damit geht nach vier Jahren im Merkurorbit eine sehr erfolgreiche Mission zu Ende.
Messenger bei Merkur

Seit März 2011 umrundet die Raumsonde Messenger den sonnennächsten Planeten Merkur und funkte von dort mehrere zehntausend Bilder und umfangreiche Messdaten zurück zur Erde. Nun steht nach gut 1500 Tagen in der Umlaufbahn das Ende der Mission unmittelbar bevor, da der Treibstoff des Bordantriebs zur Korrektur der Umlaufhöhe praktisch erschöpft ist. Durch die Einwirkung der solaren Schwerkraft ist eine Bahn um Merkur nicht stabil, sondern muss nachgeregelt werden, um eine Kollision mit dem Planeten zu verhindern. Messenger umrundet Merkur mit einer Periode von rund 8,3 Stunden und hatte am 9. April 2015 bereits 4042 Merkurumläufe absolviert.

Merkur im Blick der Raumsonde Messenger | Die Sonde Messenger liefert Farbaufnahmen von einem Großteil der Merkuroberfläche. Der helle Krater mit ausgeprägten Strahlen nahe dem oberen Bildrand heißt Dominici und hat einen Durchmesser von 20 Kilometern. Er liegt am Rand des Homer-Bassins, das mit vulkanischem Material gefüllt ist und hier fast die gesamte Bildfläche einnimmt.

Am 6. April 2015 führten die Missionskontrolleure eines der letzten Bahnkorrekturmanöver durch, wobei sie die letzten Tropfen Treibstoff aus einem Hilfstank verbrauchten. Durch das Schubmanöver wurde der geringste Abstand zur Merkuroberfläche von 13,1 auf 25,7 Kilometer vergrößert, dabei wurde die Geschwindigkeit der Sonde um 1,8 Meter pro Sekunde erhöht. Nun verbleiben den Missionskontrolleuren nur noch die Treibstoffreste im Haupttank der Sonde und das zur Druckerzeugung mitgeführte Heliumgas. Damit soll am 14. April das letzte Schubmanöver erfolgen. Danach wird die Umlaufhöhe um Merkur rasch abnehmen. Die NASA rechnet mit dem unvermeidlichen Aufschlag auf Merkur am 30. April 2015 zwischen 21.25 und 21.30 Uhr MESZ.

Mit Messenger wurde der bislang am wenigsten erforschte Planet des Sonnensystems gründlich erkundet. Merkur war zuvor nur in den Jahren 1974 und 1975 von der Raumsonde Mariner 10 bei drei kurzen Vorbeiflügen aus der Nähe untersucht worden, die damals weniger als die Hälfte der Merkuroberfläche erfassen konnten. Messenger hat die gesamte Oberfläche des sonnennächsten Planeten mit hoher Auflösung kartiert und konnte auch Aussagen über ihre Zusammensetzung treffen. Des Weiteren erkundete die Sonde das schwache Dipolmagnetfeld von Merkur, neben der Erde der einzige terrestrische Planet im Sonnensystem, der von einer im Inneren des Planetenkörpers erzeugten Magnetosphäre umgeben ist. Die Untersuchungen zeigten, dass diese sehr variabel ist. Erst im Jahr 2024 wird Merkur wieder irdischen Besuch erhalten, dann soll die ESA-Raumsonde Bepi-Colombo in eine Umlaufbahn einschwenken und die von Messenger begonnene Erkundung weiter vertiefen.

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  • Quellen
JHU-APL / NASA

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