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Klimaforschung: Das Ende der Tang-Dynastie

Krieger, vielfarbige Keramikfigur der Tang-Dynastie
Während der Tang-Dynastie (618–907) galt China als tolerantes und weltoffenes Land, dessen Handelsbeziehungen bis ins ferne Arabien reichten. Doch schon Anfang des 8. Jahrhunderts begann das lange Ende des Reichs. Und wenn die Wissenschaftler Recht haben, waren Klimaveränderungen für den über hundert Jahre andauernden Abstieg verantwortlich.

Gerald Haug vom Geoforschungszentrum Potsdam und seine Kollegen vermuten, dass in der Zeit von 700 bis 900 die ostasiatischen Wintermonsune besonders ausgeprägt, die Sommermonsune hingegen eher schwach waren. Die Klimaforscher hatten die Sedimente in einem See im Südosten Chinas untersucht und Hinweise entdeckt, dass es in der Folge der veränderten Wetterbedingungen kälter geworden sei. Weil im Sommer die Niederschläge ausgeblieben seien, hätten die Bauern zudem unter langen Dürren gelitten.

Die Klimaveränderungen spiegeln sich nach Ansicht von Haug und seinen Kollegen auch in der Geschichte der Tang-Dynastie, die in der Zeit um 700 der Trägheit und dem Größenwahn verfielen – während die Unzufriedenheit im Volk wuchs. Immer wieder brachen Kriege aus – bis es am Ende zu einer Revolution kam und der Kaiser vertrieben wurde.

Auslöser des Aufstands dürften jedoch weniger Verdrossenheit über die dekadente Führung gewesen sein, sondern Dürren und Hungersnöte. Ähnliche Klimaveränderungen habe es zudem auch östlich des Pazifiks gegeben. Dort hätten sie in jener Zeit das Ende der Maya eingeläutet.

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