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Raumfahrt: Das fünfte ATV heißt Georges Lemaître

Ein ATV beim Ablegen von der Internationalen Raumstation ISS

Die unbemannten Raumtransporter vom Typ ATV, "Automated Transfer Vehicle", sind die größten bislang von der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA gebauten Raumfahrzeuge. Sie dienen der Versorgung der Internationalen Raumstation ISS mit rund sechs Tonnen an Verbrauchsgütern, Ersatzteilen und Treibstoff. Insgesamt sind fünf von ihnen geplant, zwei sind schon erfolgreich geflogen und der Start des dritten steht am 9. März 2012 bevor. Jedes dieser ATVs trägt den Namen einer berühmten Persönlichkeit, überwiegend von Wissenschaftlern. Nun erhielt der letzte der fünf Transporter, der im Jahr 2014 starten soll, ebenfalls einen Namen. Er heißt jetzt ATV-5 Georges Lemaître.

Ein ATV beim Ablegen von der Internationalen Raumstation ISS | Die unbemannten automatischen Raumfrachter des Typs ATV (Automated Transfer Vehicle) sind die größten bislang von der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA entwickelten Raumfahrzeuge. Sie können bis zu sechs Tonnen an Frachtgut zur Internationalen Raumstation ISS befördern.
Benannt wurde er nach dem im Jahr 1894 in Charleroi in Belgien geborenen Astronomen und katholischen Priester Georges Lemaître. Er war der erste Wissenschaftler, der noch vor Edwin Hubble (1889 – 1953) eine Theorie des expandierenden Weltalls im Jahr 1927 veröffentlichte und somit die Urknall-Hypothese vorwegnahm.

Lemaître erhielt seinen Doktorgrad in Physik und Mathematik im Jahr 1920 und wurde drei Jahre später zum katholischen Priester geweiht. Während dieser Zeit studierte er an der University of Cambridge in Großbritannien und beschäftigte sich mit Kosmologie, stellarer Astronomie und numerischen Analyseverfahren. Im Jahr 1925 kehrte er nach Belgien zurück und wurde Professor an der Katholischen Universität Löwen (Leuven). Bis zu seinem 72. Lebensjahr blieb er in der Forschung aktiv und starb im Jahr 1966.

Georges Lemaître (1894–1966) | Georges Lemaître war Astrophysiker und katholischer Priester. Er erstellte als erster Wissenschaftler im Jahr 1927 die Theorie eines expandierenden Universums. Von 1925 bis zu seinem Tod 1966 war er Professor an der Katholischen Unversität Löwen (Leuven) in Belgien.

Die beiden bereits geflogenen ATVs trugen die Namen Jules Verne nach dem berühmten Schriftsteller und Johannes Kepler, dem Entdecker der drei Gesetze der Planetenbewegung. ATV-3, dessen Start nun bald bevorsteht, wurde nach Edoardo Amaldi (1908 – 1989) benannt, einem italienischen Physiker, der sich vor allem mit Kernphysik befasste. ATV-4 trägt den Namen des wohl berühmtesten Wissenschaftlers überhaupt, Albert Einstein.

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