Direkt zum Inhalt

Stadtgeschichte: Das hellenistische Palmyra

Sechs Jahrhunderte ...
In Syrien haben deutsche und österreichische Archäologen Teile des ursprünglichen Palmyra freigelegt. Die erst im vergangenen Jahrzehnt unter einem Schutthaufen entdeckte Siedlung stand unter hellenistischem Einfluss und ist etwa drei Jahrhunderte älter als der römische Teil der antiken Oasenstadt.

Wie die Forscher um Andreas Schmidt-Colinet von der Universität Wien berichten, waren die beiden Städte sehr unterschiedlich. Im hellenistischen Gebiet waren die Häuser nur im unteren Bereich aus Stein erbaut worden – der Rest bestand aus verputzten Lehmziegeln. Einige Domizile verfügten sogar über vergoldeten Stuck und kunstvolle Ornamente. Die Funde von Keramiken wie Amphoren für Wein aus Rhodos belegen, dass bereits das alte Palmyra eine wichtige Handelsstadt war.

Zur Zeitenwende errichteten die Bewohner dann in unmittelbarer Nachbarschaft das neue Palmyra, das unter römischer Hoheit stand. Allerdings vermuten die Forscher, dass der hellenistische Teil noch mindestens drei weitere Jahrhunderte bewohnt blieb. Denn, so Schmidt-Coline: "Wir fanden Hinweise, dass selbst im dritten Jahrhundert in der hellenistischen Siedlung noch gebaut wurde." Dies gibt den Forschern die einzigartige Möglichkeit, den Übergang zwischen hellenistischer und kaiserlich-römischer Kultur zu untersuchen.

Christoph Marty

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Artikel zum Thema

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.