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News: Das Rätsel der „Radarlöcher” auf dem Mars

Auf dem Mars gibt es eine Region von der Größe Skandinaviens, die kein Radarecho gibt. Doch was sich im ersten Moment nach einem spannenden Geheimnis anhört, hat eine natürliche Ursache: Eine meterdicke Schicht von Staub und Kleinteilchen schluckt jedes Radarsignal.
Als ein Team von Wissenschaftlern des National Radio Astronomy Observatory in New Mexico 1991 den schwarzen Flecken auf ihren Radarkarten vom Mars entdeckte, nannten sie ihn „Stealth”, in Anlehnung an das berühmte Militärflugzeug. Einen der Forscher, Bryan J. Butler, ließ das Rätsel um diese Radarlöcher nicht mehr los. Er untersuchte den Merkur und Saturns Mond Titan mit Radarstrahlen, doch immer wieder beschäftigte er sich mit der Stealth-Region. Schließlich ging er zusammen mit Kollegen das Problem mit einer anderen Methode an, die letztendlich den Erfolg brachte: Er verglich die Radarbilder mit hochaufgelösten Photos von der Viking-Mission aus den 70er Jahren (Journal of Geophysical Research).

Danach erstreckt Stealth sich über 2000 Kilometer am Marsäquator, westlich und im Windschatten des Arsia Mons und des Pavonis Mons, zweier gewaltiger erloschener Vulkane, die das beeindruckende Tharsis-Massiv krönen. Nach Meinung der Forscher besteht Stealth aus einer fünf Meter dicken Schicht aus lockerem Staub und kleinen Partikeln, die bei einem gewaltigen Ausbruch der Vulkane ausgeworfen wurden und in einer Bodenspalte hängenblieben. Möglicherweise fand dieser Ausbruch erst vor etwa 700 Millionen Jahren statt und stellt somit das letzte Aufzucken des größten Vulkangebietes in unserem Sonnensystem dar.

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