Der Sternenhimmel im April: Das Trio im Leo
Neben wenigen hellen Sternen bietet der Frühling Gelegenheit für einen Blick heraus aus der Milchstraße.

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Der Sternenhimmel im April | Himmelsanblick in der ersten April-Hälfte gegen Mitternacht (MESZ), in der zweiten Monatshälfte gegen 23 Uhr MESZ.
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Galaxiengruppen im Löwen | Unterhalb des Löwen verbergen sich mit M 65 und M 66 zwei hübsche kleine Galaxiengruppen.
M 66 präsentiert sich fast in Aufsicht. In meinem Acht-Zoll-Reflektor hat die Galaxie einen hellen Kern, den ein etwas unregelmäßiger, ovaler Halo von 9 × 4 Bogenminuten umschließt. Bei guten Bedingungen deutet sich vage ein Spiralarm an, der sich nach Süden erstreckt. M 65 bietet uns nur die Schmalseite. Die Ellipse misst 10 × 3 Bogenminuten und zeigt eine deutliche zentrale Wölbung. Eine feine Staublinie verläuft über ihre östliche Flanke. Beide Galaxien passen gemeinsam in das Gesichtsfeld eines mittelstark vergrößernden Okulars. In einem Teleskop mit mehr Öffnung sehen Sie nördlich davon noch NGC 3628 – wir schauen direkt auf die Kante dieser lichtschwachen Spiralgalaxie, die das Trio vervollständigt.
Planeten im April
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Der Mond bei den Plejaden ... | In der Abenddämmerung des 19. nähert sich eine dünne Sichel den Plejaden.
Saturn, der bei Einbruch der Nacht hoch im Südosten steht, zieht gegenläufig ("retrograd") zum Fixsternhimmel nach Westen: durch den Löwen zur Grenze zwischen diesem und dem Krebs. Um die Monatsmitte herum stoppt der helle Planet 0,3ter Größe kurz vor dieser unsichtbaren Linie, um anschließend seine Ostwärtsbewegung aufzunehmen – prograd zu werden. Den ganzen Monat hindurch können Sie mit einem Teleskop beobachten, wie der Schatten des Globus auf den Ringen wächst, während Saturn sich aus seiner Opposition löst.
Jupiter erscheint zu Beginn des Monats nach Mitternacht, zum Monatsende dagegen schon wesentlich früher. Er strahlt mit –2,4ter Größe, bleibt aber tief im Süden des Schlangenträgers, etwa zehn Grad ostnordöstlich von Antares. Auch Jupiter bewegt sich nun für den Rest des Frühlings und einen Großteil des Sommers retrograd. Fürs Beobachten mit dem Teleskop sollten Sie sich jetzt die Stunden der Morgendämmerung reservieren, wenn der Planet den Meridian überquert und dabei seine maximale Höhe über dem Horizont erreicht.
Mars, auf seiner scheinbar nicht enden wollenden Jagd nach der Sonne, zieht im morgendlichen Zwielicht eineinhalb Grad unterhalb der bläulichen 6.-Größe-Murmel Uranus vorbei. Der Rote Planet bringt es dagegen auf 1. Größe, Tendenz: heller werdend.
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Am Monatsende wandert der Mond unter Spika | Fast voll steht der Mond am 30. keine zwei Grad unterhalb von Spika.
Als hätte er nach Neumond wieder Kraft geschöpft, setzt er sich, drei Tage alt, am 19. als Sahnehäubchen zwischen Plejaden und Venus. Gegen Mitternacht vom 26. auf den 27. bedeckt er – dunkle Seite voran – den 4.-Größe-Stern Rho Leonis für eine gute Stunde. Am 30. schließlich läuft er etwa zwei Grad unter Spika vorbei (Grafik oben rechts).
Unscheinbare Meteore
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Der Planetenlauf im April 2007 | Die Monatspanoramen zeigen die Phasen und Positionen des Monds im April 2007. Die Pfeile kennzeichnen die Bewegungen von Sonne und Planeten von Monatsanfang bis -ende. Die untere Leiste gibt die ungefähre Ortszeit an, wenn der darüberliegende Bereich zur Monatsmitte im Süden steht.
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