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Notfallversorgung: Defizite bei Diagnose von rechtsseitigem Schlaganfall

Die Auswertung eines Schlaganfall-Registers durch eine Forschergruppe um Christian Förch an der Universität Frankfurt ergab, dass rechtsseitiger Schlaganfall möglicherweise zu selten und zu spät diagnostiziert und infolgedessen nicht adäquat behandelt wird [1].

Deutlich mehr Patienten mit einem Schlaganfall in der linken Hirnhälfte wurden innerhalb der ersten drei Stunden in ein Krankenhaus eingeliefert und bekamen Medikamente zur Auflösung von Blutgerinseln. Die Forscher vermuten, dass unterschiedliche neurologische Schäden bei rechtsseitigem und linksseitigem Schlaganfall für die Diskrepanz verantwortlich sind: Während Ausfälle in der linken Gehirnhälfte zu auffälligen Sprachstörungen führen, verursachen solche in der rechten Hemisphäre eher Aufmerksamkeitsdefizite, die von Betroffenen, Angehörigen und Ärzten nicht rechtzeitig als Folgen eines Schlaganfalls erkannt werden.

Insgesamt diagnostizierten die Ärzte nur bei 8700 der 20 000 registrierten Patienten einen rechtsseitigen Schlaganfall. John Fink von Universität Otago kommentiert, diese Zahl lasse befürchten, dass fast ein Viertel der Fälle übersehen werde [2].

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