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Meeresforschung: Denitrifikation erstmals bei Eukaryoten nachgewiesen

Ein internationales Team europäischer Wissenschaftler konnte nachweisen, dass ein wichtiger Stoffwechselweg des Stickstoff-Kreislaufs – die Denitrifikation – nicht nur von bakteriellen Organismen durchgeführt werden kann: Wie die Forscher um Nils Risgaard-Petersen vom Dänischen Umweltforschungsinstitut in Silkeborg entdeckten, reichert die in den sauerstofffreien Meeressedimenten des schwedischen Gullmar-Fjords lebende Foraminifere Globobulimina pseudopinescens Nitrat aus dem Meerwasser an und oxidiert hiermit Kohlenwasserstoff-Verbindungen.

Bisher galt als sicher, dass nur Bakterien und die urtümlichen Archaea zu diesem auch Nitratatmung genannten Stoffwechselprozess, bei dem neben Kohlendioxid und Wasser molekularer Stickstoff (N2) entsteht, in der Lage sind. Die bakterielle Denitrifikation entzieht den Böden organische Stickstoff-Verbindungen und beeinflusst damit wesentlich den globalen Stickstoff-Kreislauf.

Die überraschende Erkenntnis, dass auch ein eukaryoter Organismus, also ein Lebewesen mit echten Zellkernen, der auch noch recht häufig im Meer vorkommt, Nitrat als Oxidationsmittel nutzen kann, zeigt nach Ansicht der Forscher, dass der marine Stickstoff-Kreislauf noch wenig verstanden ist.

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