Direkt zum Inhalt

News: Der Dunst, aus dem Planeten sind

Wissen Sie, wie man Planeten herstellt? Nichts leichter als das: Alles was Sie brauchen, ist ein bißchen Gas, eine Prise Staub und den einen oder anderen Gesteinsbrocken. - Und dann heftig rühren, aber nicht locker lassen! Astronomen machen das auch nicht anders, es sei denn, sie stützen sich bei ihrer Arbeit auf Simulationen. So hat eine Gruppe von Wissenschaftlern mit Hilfe von Computersimulationen untersucht, welche Auswirkungen die Entstehung einzelner Planten auf das spätere Sonnensystem haben kann. Dabei stellten sie fest, daß die Wechselwirkung zwischen massereichen Planeten und der Scheibe aus Gas und Staub, aus der sie entstanden sind, für die zukünftige Form des gesamten Planetensystems entscheidend ist.
In einer Computer-Simulation untersuchten Philip Armitage und Brad Hansen von der University of Toronto, in welcher Weise extrem große Planeten mit besonders massereichen Staubscheiben wechselwirken. "Wir glauben, daß vor allem die Masse des Nebels die Entstehung von Planetensystemen beeinflußt", sagt Armitage. "In leichten Nebelscheiben entstehen Sonnensysteme, die unserem ähnlich sind. Die Zeit, welche solche Systeme zu ihrer Bildung benötigen, liegt in der Gößenordnung von etwa zehn Millionen Jahren. In großen, schweren Nebeln entstehen durch die zum Teil sehr heftigen Prozesse in viel kürzerer Zeit sehr verschiedenartige Planetensysteme." Die Physiker gingen bei Ihren Tests von einem Himmelskörper aus, der die Größe des Jupiters hatte, und einem Nebel, welcher zehnmal größer war als der Nebel unseres frühen Sonnensystems (Nature vom 9. Dezember 1999).

Die Wissenschaftler stellten fest, daß ausgelöst durch die große Gravitation des Planeten einige Bereiche des Nebels kollabieren würden. Aus diesen Nebel-Fragmenten bildeten sich dann weitere Planeten. Allerdings entstünden auf diese Weise keine festen Körper, sondern vorwiegend Gasriesen. Nach ihrer Studie gibt es eine obere Grenze für die Größe von Planeten, so die Wissenschaftler. Außerdem würden sich Planeten gegenseitig aus dem System herauskatapultieren, wenn sie sich in nächster Nähe zueinander bilden. Die verbleibenden hingegen würden sehr außergewöhnliche Umlaufbahnen einnehmen.

"Der Beitrag hilft zu verstehen, wie sich in wenigen Millionen Jahren die verschiedensten Planeten bilden konnten", sagt Hansen. "Bei ihrer Entstehung werden solche Himmelskörper miteinander konkurieren. Das erklärt auch, warum Planeten, die um Sterne kreisen, nur eine maximale Größe erreichen können." "Wir wissen, daß die Existenz von Planeten selber nicht ungewöhnlich ist. Doch die Bedingungen für die Entstehung von bewohnbaren Planeten, letztendlich also die Bedinungen, die zur Entstehung der Erde notwendig waren, kennen wir immer noch nicht", sagt Armitage.

Siehe auch

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.