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Soziale Kompetenz: Wie man einen guten ersten Eindruck macht

Ob bei der Arbeit oder auf Partys: Es gibt Menschen, die beim ersten Kennenlernen sofort sympathisch wirken. Was machen sie richtig?
Ein Mann hält Legosteine in den Händen und bietet sie dem Betrachter an
Ein gemeinsames Spiel bringt Menschen in Kontakt und erlaubt Rückschlüsse auf das zwischenmenschliche Geschehen. (Symbolbild)

Was braucht es, damit die erste Begegnung mit einer fremden Person gut verläuft? Das hat ein Team in einem Laborexperiment mit mehr als 300 kanadischen Studenten untersucht. Chloe Hudson von der Virginia Tech University und ihre Kollegen erfassten dazu verschiedene Facetten des Sozialverhaltens und der Gesprächsführung. Wie sie berichten, kommen bei der ersten Begegnung diejenigen am besten an, die ein hohes Maß an kognitiver Empathie an den Tag legen.

Zunächst gaben die Versuchspersonen Auskunft über ihre Motivation und Fähigkeit, sich in die Gedanken und Gefühle anderer hineinzuversetzen. Anschließend absolvierten sie Tests, die genau diese Fähigkeit erfassten: die kognitive Empathie, auch »Theory of Mind« genannt. Zum einen bekamen sie Fotos von Augenpartien vorgelegt, denen sie mentale Zustände zuordnen sollten. Zum anderen sollten sie in 13 Videos zwei Zeichentrickfiguren dabei zusehen, wie diese mit einfachen Kästen umgingen, und dann beurteilen, welchen Kasten sie bevorzugten. Zum Abschluss folgte eine reale Kennenlernsituation: Jeweils zwei einander fremde Probanden sollten innerhalb von sieben Minuten gemeinsam aus Spielzeugbausteinen etwas bauen. Per Video beobachteten die Forscher die Zweierteams dabei und analysierten ihre Interaktionen.

Ergebnis: Sowohl Empathiemotivation als auch Empathievermögen gingen mit interaktionsförderlichen Verhaltensweisen einher – teils allerdings mit unterschiedlichen. Wer motiviert war, sich empathisch zu zeigen, kommunizierte humorvoller und brachte eher neue Gesprächsthemen auf. Je mehr kognitive Empathie jemand im Augentest und im Fragebogen bewiesen hatte, desto lauter und deutlicher sprach er. Doch egal ob Motivation oder Fähigkeit zur Empathie: Beides korrelierte mit einer erhöhten Sensibilität für die Perspektive, Wünsche und Absichten des Gegenübers. Und wer sich derart sensibel zeigte, hinterließ auch einen besseren ersten Eindruck beim Gegenüber. Die übrigen beobachteten Verhaltensweisen wirkten sich allenfalls indirekt – vermittelt über eine erhöhte Sensibilität – auf den ersten Eindruck aus.

Das Fazit von Hudson und ihrer Gruppe: Wer andere gut lesen kann, reagiert sensibler auf sein Gegenüber und kommt deshalb schon bei der ersten Begegnung besser an. Die »Theory of Mind« sei offenbar nicht nur in längeren Beziehungen eine wichtige soziale Kompetenz. Sie hilft schon in den ersten Minuten, einen guten Draht zu anderen herzustellen.

  • Quellen
Journal of Experimental Psychology: General 153, 10.1037/xge0001573, 2024

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