Direkt zum Inhalt

Infrarotastronomie: Der Flammennebel im Blick von WISE

Der Flammennebel im Sternbild Orion

Im Sternbild Orion befindet sich eine riesige Ansammlung von Staub und Gasen, der Orion Molekülwolken-Komplex, zu dem auch der berühmte Große Orionnebel M 42 gehört. Nördlich von ihm befindet sich der Flammennebel NGC 2024, der ein beliebtes Beobachtungsobjekt für Amateur- und Profiastronomen ist. Es handelt sich um eine Sternentstehungsregion, in der sich zahlreiche neue Sterne in unterschiedlichen Reifephasen befinden.

Der Flammennebel wird von einem massereichen Stern von 20 Sonnenmassen zum Aussenden von infrarotem und sichtbarem Licht angeregt. Würde dieser nicht durch die Gas- und Staubmassen abgedunkelt, so erschiene er uns so hell wie die drei Gürtelsterne des Orion. Von diesen lassen sich zwei auf diesem Bild erkennen, allerdings sind sie im Infraroten eher unauffällig: Alnitak, ein 736 Lichtjahre von uns entferntes Mehrfachsystem aus Blauen Riesen, befindet sich knapp rechts vom hellsten Teil des Flammennebels. Alnilam, ein veränderlicher Blauer Riese, erscheint als ein unauffälliger blauer Punkt nahe der rechten oberen Bildecke. Er ist 1980 Lichtjahre von uns entfernt und leuchtet mit der 275 000-fachen Leuchtkraft unserer Sonne. Ihre Unauffälligkeit erklärt sich damit, dass die Gürtelsterne sehr heiß sind und daher überwiegend im blauen sichtbaren Licht und im Ultravioletten leuchten und nur wenig Strahlung im Infraroten abgeben.

Der Flammennebel im Sternbild Orion im Infraroten | Vom Infrarotdurchmusterungssatelliten WISE stammt dieses Infrarotbild der Region um den Flammennebel, der hellste Bereich auf diesem Bild. Das Bild wurde in vier unterschiedlichen infraroten Wellenlängen aufgenommen. Blaue Farbtöne entsprechen einer Wellenlänge von 3,4 Mikrometern, blau-grüne 4,6 Mikrometern, sie werden überwiegend von heißen Sternen abgestrahlt. Grüne Farbtöne entsprechen einer Wellenlänge von 12 Mikrometern und rote von 22 Mikrometern, sie werden hauptsächlich von kühleren Quellen wie warmen Staubwolken abgegeben.

Der helle Fleck unterhalb des Flammennebels ist der Nebel NGC 2023, unmittelbar rechts von ihm liegt der Pferdekopfnebel. Im sichtbaren Licht lässt sich hier eine dunkle Staubwolke mit der Gestalt eines Pferdekopfs erkennen, die vor einer hellen rötlichen Gaswolke liegt. Der rötliche Bogen unten rechts umgibt die Sterne von Sigma Orionis, einem Mehrfachsystem im Schwert des Orion. Es ist 1070 Lichtjahre von uns entfernt und bewegt sich relativ zu den Hintergrundsternen mit 2400 Kilometer pro Sekunde. Die Sterne geben starke Sternwinde ab, die auf die umgebenden Gas- und Staubmassen treffen. Durch die hohe Geschwindigkeit von Sigma Orionis entsteht dabei eine Stoßwelle, die das Gas aufheizt und im Infraroten leuchten lässt.

Der Flammennebel im Sternbild Orion im sichtbaren Licht | Im sichtbaren Licht treten die Strukturen des Flammennebels und des Pferdekopfnebels deutlich hervor. Die beiden hellsten Sterne sind Alnitak (nahe der Bildmitte) und Alnilam (am rechten Bildrand). Es sind zwei der drei Gürtelsterne des Sternbilds Orion.

Das Bild wurde vom Wide-field Infrared Survey Explorer (WISE) in vier unterschiedlichen infraroten Wellenlängen aufgenommen, als dieser im Jahr 2010 den gesamten Himmel abtastete. Blaue Farbtöne entsprechen einer Wellenlänge von 3,4 Mikrometern, blau-grüne 4,6 Mikrometern, sie stammen überwiegend von heißen Sternen. Grüne Farbtöne entsprechen einer Wellenlänge von 12 Mikrometern und rote von 22 Mikrometern, sie werden hauptsächlich von kühleren Quellen wie den warmen Staubwolken abgestrahlt.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen
NASA, 2. Juli 2012

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.