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News: Der Kinobesuch als Überlebensstrategie in Krisenzeiten

Das "Phänomen Kino" wird derzeit eingehender wissenschaftlich untersucht. Im Rahmen des Projekts "Erlebnis Kino – Kino der Kriegs- und Nachkriegszeit im Spiegel der Erinnerung" soll Kino aus der Sicht des Publikums beleuchtet werden. Ein vorläufiges Ergebnis: So mancher der heutigen Großelterngeneration wählte während des Zweiten Weltkriegs Kinobesuche als Überlebensstrategie.

Nikola Langreiter und Margit Schulz-Ulm, Wissenschaftler an der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, haben sich für ihre Befragungen und Gesprächsrunden vorwiegend die "älteren Semester" vorgenommen.

Die Projektteilnehmer sollten vor allem überdenken, welche Rolle Kinobesuche als Freizeitvergnügen in ihrer Lebensgeschichte einnehmen. Beim Erzählen über das Kino, über Filme und ihre Inhalte sei immer wieder bewußt geworden, "welche Diskrepanz zwischen Filmillusionen und der gelebten und erlebten Wirklichkeit bestehen konnte", so die Wissenschaftlerinnen.

Zum Schwerpunktthema kristallisierte sich dabei das Kinoerleben während des Zweiten Weltkriegs heraus. Die Forscherinnen sehen darin einen Indikator, "wie wichtig Unterhaltung als eine Überlebensstrategie in Kriegs- und Krisenzeiten war". Andererseits sehen sie darin aber auch "das Bedürfnis, die Zeit des Nationalsozialismus und Krieges besser zu verstehen und die eigene Position, das persönliche Erleben dieser Zeit zu überdenken".

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