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Ausgestorbene Vögel: Der Riese mit dem Spatzenhirn

Australien beherbergte einst gigantische Vögel. Doch ihr Gehirn war bemerkenswert klein.
Dromornis stirtoni

Dromornis stirtoni wog 450 bis 600 Kilogramm und besaß einen großen Kopf, der mehr als einen halben Meter lang war. Doch der schwerste bekannte, flugunfähige Vogel aller Zeiten trug nur ein winziges Hirn in seinem Schädel, wie Warren Handley und Trevor Worthy in »Diversity« schreiben. Um den kräftigen und großen Schnabel zu tragen und zu bewegen, benötigte der Riesenvogel starke Muskeln. Als Anpassung wurde der Schädelknochen länger und das Gehirn darin ebenfalls in die Länge gezogen und gequetscht.

Die auch Mihirungs genannten Giganten verfügten wohl dennoch über gute Sinne. Vor allem der Sehsinn scheint gut ausgeprägt gewesen zu sein, wie die beiden Paläontologen aus der Form des Schädelknochens ableiteten: Die nach vorne ausgerichteten Augen waren gut und sorgten für eine sehr gute Tiefensicht, während die Tiere Blätter und Früchte abweideten. Für ihre Studie untersuchten Handley und Worthey die Überreste von verschiedenen Mihirungs, die vor 24 Millionen bis 50 000 Jahren vor heute lebten. Damals starben sie aus noch unbekannten Gründen aus.

Das Gehirn der Tiere glich am stärksten jenem der heutigen Haus- und Thermometerhühner, schreiben die beiden Wissenschaftler. Tatsächlich sind die Riesen entfernt mit den Gänsevögeln verwandt, ihre nächsten Verwandten sind jedoch bis heute unbekannt. Bislang kennt man acht unterschiedliche Arten der Mihirungs, die verschiedene Ökosysteme Australiens besiedelten und sich entsprechend mit ihrer Größe anpassten. Aber selbst kleinere Spezies erreichten noch die Dimensionen von Kasuaren, heute noch lebende Laufvögel Australiens und Neuguineas.

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