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Mumien: Der Skythe aus dem Eis

Diese Mumie ...
Das Leben hat Spuren hinterlassen bei jenem skythischen Reiterkrieger, dessen mumifizierte Überreste vor zwei Jahren im mongolischen Altaigebirge entdeckt worden waren. Wie Forscher um Michael Schultz von der Universität Göttingen nach eingehenden Untersuchungen berichten, litt der Skythe an zahlreichen Erkrankungen – darunter einer Knochenkrankheit, an deren Folgen er möglicherweise im Alter von rund 60 Jahren starb.

Als Nomade war der Reiter vor rund 2300 Jahren umhergezogen. Ernährt hatte er sich vor allem von Fleisch; seine unzureichende Mundhygiene verursachte allerdings ausgeprägte Zahnfleischerkrankungen. Daneben litt der 1,67 Meter große Krieger an einer chronischen Kiefer- und Stirnhöhlenerkrankung sowie an Arthrose. Nie richtig verheilt war zudem eine Fraktur am unteren Ende der linken Speiche, die sich der wahrscheinliche Rechtshänder bei einem Sturz vom Pferd zugezogen haben könnte.

Der Grabschmuck und die beiliegenden Waffen weisen den Skythen als Angehörigen der Mittelschicht aus. Auf dem Kopf trug er eine Filzhaube mit einer Verzierung aus Tierfiguren, die teils kunstvoll mit einer dünnen Gold- oder Zinnfolie überzogen waren. Bekleidet war er mit einem Pelzmantel, der aus dem Fell von Murmeltieren gefertigt, innen mit Schaffell gefüttert und an den Rändern mit Zobel verziert war. Daneben fanden sich unter anderem ein Dolch in einem hölzernen Köcher sowie Pfeil und Bogen. Da die Mumie im Eis eingeschlossen war, hatten sich die sterblichen Überreste sowie die Grabbeilagen gut erhalten.

Christoph Marty

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