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Nach Putsch gegen Erdoğan: Wissenschaftsorganisationen verurteilen Entlassungen in der Türkei

Die Allianz der Deutschen Wissenschaftsorganisationen mahnt die türkische Regierung: Ihre Maßnahmen gefährdeten die Wissenschaftsfreiheit, so die Stellungnahme.
Eingangstor der Universität Istanbul

Die Allianz der Deutschen Wissenschaftsorganisationen hat in einer Stellungnahme die jüngsten Maßnahmen der türkischen Regierung gegen Akademikerinnen und Akademiker verurteilt. Nach dem versuchten Putsch hätten sich bestehende Ansätze zur Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit in der Türkei drastisch verschärft, schreibt der Verband, zu dem unter anderem die Max-Planck-Gesellschaft, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina gehören. Die Allianz appelliert an die türkische Regierung, bei der Suche nach Putsch-Unterstützern an den Universitäten strikt rechtstaatlich vorzugehen. Außerdem verspricht der Verband türkischen Gastwissenschaftlern in Deutschland Unterstützung.

Mehrere tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter türkischer Universitäten und Schulen hatte die Regierung als Folge des Putschversuchs entlassen, unter anderen werden allein 1600 Institutsleitungen neu besetzt. Nach einer inzwischen zurückgenommenen Anweisung sollten sogar türkische Gastwissenschaftler aus dem Ausland in die Heimat zurückkehren. Der Umstand, dass eine solche Anordnung ergangen sei, stelle dennoch einen schwer zu überwindenden Vertrauensverlust in die türkische Wissenschaftsfreiheit dar, so die Stellungnahme der Allianz. Durch die Repressionen gegen das Wissenschafts- und Bildungssystem seien die positive Gesamtentwicklung der Wissenschaft in der Türkei und die internationale Vernetzung des türkischen Wissenschaftssystems gefährdet.

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