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Hirnforschung: Die Belohnung der verhinderten Bestrafung

Wer erfolgreich einer Bestrafung entgeht, bei dem regen sich im Gehirn dieselben Areale wie bei einer Belohnung. Beides könnte also womöglich den Lerneffekt auf ähnliche Weise steigern, berichten Hackjin Kim vom California Institute of Technology und seine Kollegen.

Im Experiment lernten 16 Freiwillige fraktale Bilder auszuwählen, die ihnen einen Dollar Gewinn einbrachten. Im nächsten Durchgang konnten sie mit der richtigen Wahl dagegen verhindern, dass sie einen Dollar verloren. Gelang ihnen dies, zeigten Magnetresonanzaufnahmen jeweils eine verstärkte Aktivität im medialen orbitofrontalen Kortex. Entschieden sich die Teilnehmer aber für das falsche Bild und verloren dadurch, rührte sich dieses Areal weniger stark, ebenso wenn weder Gewinn noch Verlust zu verbuchen waren.

Negative Ergebnisse zu vermeiden, könne für das Gehirn daher dasselbe sein wie eine Belohnung, folgern die Forscher: In beiden Fällen wurde ein angestrebtes Ziel erreicht. Allerdings stimmen die Reaktionen nicht ganz überein – so beobachteten die Wissenschaftler bei der Personen mit der Erwartung, einen Dollar zu gewinnen, eine höhere Aktivität im ebenfalls zum Belohnungssystem zählenden ventralen Striatum als bei Probanden, die darauf zählten, ihren Dollar nicht zu verlieren.

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