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News: Die besten Zahnärzte der Antike

Schon die Völker der Antike kannten Zahnersatz in Form von künstlichen Zahnkronen und sogar herausnehmbaren Brücken. Eine italienische Studie bescheinigt dem Zahnersatz ein hohes Niveau: Nach Meinung der Wissenschaftler der Universität von Rom waren die wohl besten Zahnärzte der Alten Welt. Die Etrusker nutzten in der Regel menschliche Zähne, um Lücken wieder aufzufüllen, und verwendeten in der Zahnheilkunde bereits Materialien, die in ähnlicher Form noch heute in Gebrauch sind.
"Die ersten Prothesen wurden um 2 500 vor Christus in Ägypten entwickelt", berichtet der italienische Anthropologe Gaspare Baggieri von der Universität Rom. Damals habe man einfache Goldfäden verwendet, um wacklige Zähne wieder festzubinden. Zusammen mit dem Physiker Giovanni Gigante und dem Chemiker Pino Guida hat Baggieri erstmals alle in Italiens Museen verfügbaren Zahnprothesen von Etruskern, Römern und Griechen unter die Lupe genommen. Sein Urteil über die zahnärztliche Kunst der Antike: Die besten Zahnärzte hatten die Etrusker. Deren Zahnersatz ähnelt verblüffend den Prothesen aus den 40er und 50er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Die bislang gefundenen und untersuchten antiken Prothesen lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Zum einen Prothesen, die mit Hilfe einer Art Klammer einen wackligen Zahn an seine Nachbarzähne anband. Zum anderen gab es Zahnersatz zum Füllen von Lücken im Gebiss. Eine solche Prothese konnte, wie Computernachstellungen ergaben, bequem herausgenommen und wieder eingesetzt werden. Sie ermöglichte auch das problemlose Kauen, denn die etruskischen Klammern waren so geschickt gefertigt, dass sie recht fest saßen.

Wie Baggieri und seine Mitarbeiter herausfanden, bestehen die etruskischen Prothesen im Gegensatz zu anderen der Antike aus Materialien, die keine Allergien hervorrufen und auch über Jahre hinweg gut verträglich sind. Baggieri: "Die Etrusker benutzten eine unserer Zeit nicht unähnliche Legierung aus Gold, Silber und Kupfer in fast genau der Zusammensetzung, die heute von den internationalen Gesundheitsorganisationen empfohlen wird."

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