News: Die kritische Masse für Sterne
Die Forscher unter der Leitung von Rebecca Elson fanden ihren Weißen Zwerg, während sie mit dem Hubble Space Telescope arbeiteten, um die Bildung von Sternen in dem Sternhaufen NGC 1818 in der Großen Magellanschen Wolke (einer unserer Nachbargalaxien) zu untersuchen. Sie wußten bereits, daß die Sterne des Haufens vor ungefähr 40 Millionen Jahren entstanden. Nur ein massiver Stern würde innerhalb dieser Zeitspanne ausbrennen. Überdies muß das Ausbrennen kürzlich geschehen sein, da der Zwerg nicht nur blau und folglich sehr heiß war, sondern auch sehr hell.
Weil das Alter des Weißen Zwerges bekannt ist, konnten die Wissenschaftler abschätzen, daß es sich um das Überbleibsel eines Sterns von etwa 7,6 Sonnenmassen handelt, erläutert Teammitglied Steinn Sigurdsson. Und dadurch, so der Forscher, wird das untere Limit einer "sehr kritischen Grenze" beträchtlich nach oben verschoben. Die Ergebnisse werden in einer der kommenden Ausgaben der Astrophysical Journal Letters veröffentlicht werden.
Die neue Beobachtung vergrößert das Wissen über Supernovae, die "Dünger" des Universums. "Der Punkt, ab dem keine Supernova stattfindet, sondern Sterne als Weiße Zwerge enden, bestimmt die chemische Zusammensetzung des gesamten Universums", sagt Sigurdsson. Eine präzisere Bestimmung der Grenze könnte auch über die Rate Aufschluß geben, mit der in früheren Zeiten der kosmischen Geschichte massive Sterne entstanden, fügt er hinzu. "Wenn man wirklich auf massive Sterne angewiesen ist [,um all die schweren Elemente im All zu erklären] und es gegenwärtig davon nicht viele gibt, muß es in der Vergangenheit mehr gegeben haben."
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.