Sternschnuppen: Die Leoniden 2009
Einmal im Jahr kreuzt die Erde die Bahn des Kometen 55P/Tempel-Tuttle. Er besucht alle 33 Jahre das innere Sonnensystem und hinterlässt auf seiner Bahn Ströme von Staubteilchen. Treffen diese auf die Atmosphäre der Erde, so verglühen sie und regnen als ausgedehnte Lichtblitze nieder.
Das letzte Mal kam der Komet uns im Jahr 1998 nahe. Da er mit jedem Umlauf seine Bahn mit neuen Bruchstücken füllt, ließen sich in den Folgejahren regelrechte Sternschnuppenschauer sichten. Dieses Jahr durchfliegt die Erde gleich zwei Teilchenströme, die der Komet auf seiner Bahn in den Jahren 1466 und 1533 zurückgelassen hat. Die Anzahl der beobachtbaren Sternschnuppen hängt von der Dichte der Trümmerwolken ab und lässt sich nicht genau vorhersagen.
Das YouTube-Video zeigt eine Simulation der Bahn des Kometen und seiner Trümmerschweife in unserem Sonnensystem.
In diesem Jahr kommt uns der Neumond zugute. Der wahrscheinlichste Zeitpunkt für das Maximum der Leoniden fällt auf den 17. November zwischen 22 und 23 Uhr MEZ. Die Meteore scheinen aus einem Punkt im Kopf des Sternbilds Löwe zu kommen. Leider erreicht der Radiant in Deutschland erst zwischen 1:30 und 2 Uhr MEZ, also Stunden nach dem Maximum, eine Höhe von 30 Grad über dem Horizont.
Laut derzeitiger Wettervorhersage besteht eine geringe Chance, dass die Wolkendecke gelegentlich aufreißt. Für alle, die nicht schlafen können oder wollen, lohnt es sich aber auch die zwei folgenden Nächte den Blick in Richtung Löwe zu richten, da mit klarem Himmel und einer weiterhin erhöhten Sternschnuppenrate zu rechnen ist.
Weitere Details zu dieser Sichtbarkeitsperiode der Leoniden finden Sie im Kosmolog von Jan Hattenbach.
Janine Fohlmeister
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