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News: Die Mauern der Königin von Saba?

Das sagenhafte Königreich von Saba lag nach Ansicht der meisten Wissenschaftler im heutigen Jemen, erstreckte sich aber möglicherweise auch auf den afrikanischen Kontinent. Mitten im Regenwald von Nigeria werden jetzt gewaltige Befestigunganlagen freigelegt, bei deren Bau größere Materialmengen bewegt wurden, als bei Errichtung der ägyptischen Pyramiden.
Unter der Leitung von Patrick Darling von der Bournemouth University untersuchen Studenten zusammen mit Mitarbeitern des nigerianischen Weltkulturerbe-Komitees die Überreste eines einst machtvollen Königreiches. Das Eredo-Monument genannte Bauwerk ist von einer 160 Kilometer langen und sieben Meter hohen Mauer umgeben. Wassergräben begleiten große Abschnitte der Begrenzung. Insgesamt gesehen handelt es sich bei diesem Fund um das größte Einzelmonument Afrikas.

Das Alter der Anlage ist schwer zu bestimmen, da sie ständig erweitert wurde. Die Grabungen an dem Wassergraben reichen gemäß Radiocarbonbestimmung aber wenigstens tausend Jahre zurück. Nach Angabe von Darling stellen sie damit den ältesten Nachweis für ein Königreich in Westafrika dar.

Seiner Ansicht nach markieren die Wassergräben den ursprünglichen Kern des Ijebu-Königreichs. Die lokalen Geschichten verbinden das Monument mit Bilikisu Sungbo – der Königin von Saba. Diese reiche, kindlose Witwe soll ihren Sklaven befohlen haben, den Graben "zur Erinnerung" auszuheben. Um die Stätte zu schützen und weiter erforschen zu können, bemüht Darling sich nun, daß das Monument als Weltkulturerbe anerkannt wird.

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