Himmelsereignisse: Die nächste Sonnenfinsternis kommt
Die wahren Sonnenfinsternisfans fiebern schon seit Langem dem 21. August entgegen. An diesem Tag ereignet sich die einzige totale Sonnenfinsternis des Jahres 2017. Der Bereich auf der Erde, in dem die Sonne vollständig vom Mond verdeckt wird, ist allerdings nur rund 100 Kilometer breit und verläuft quer durch die USA, von der West- bis zur Ostküste des Landes.
Nur in diesem schmalen Totalitätsstreifen überstreicht der Kernschatten des Mondes die Erdoberfläche. Und nur dort sind die für eine totale Sonnenfinsternis charakteristischen Phänomene zu beobachten, die das Herz eines Sonnenfinsternisbeobachters höher schlagen lassen: Abfallen der Tageshelligkeit um vier bis fünf Größenordnungen auf die Situation einer hellen Vollmondnacht, Diamantring-Effekt zu den Zeiten des 2. und 3. Kontakts, Sichtbarwerden der Sonnenkorona, Absinken der Umgebungstemperatur und Veränderungen im Verhalten der Tierwelt.
Wer auch nur wenige Meter außerhalb der Zentralzone steht, erlebt diese eindrucksvollen Phänomene nicht. Aber in einem weiten Bereich um den Totalitätsstreifen herum ist immerhin eine partielle Sonnenfinsternis zu erleben. Hier bedeckt der Mond die Sonnenscheibe nur teilweise. Auch hier ändern sich die Lichtverhältnisse, aber längst nicht so dramatisch wie bei einer vollständigen Verfinsterung. Der Bereich, von dem aus eine partielle Verfinsterung sichtbar sein wird, erstreckt sich über ganz Nordamerika, Mittelamerika und die nördlichen Bereiche Südamerikas. Auch Teile des Nordpazifiks und des Nordatlantiks kommen in den Genuss einer partiellen Verfinsterung.
Und Europa? Wer – aus welchen Gründen auch immer – nicht in die USA reisen mag, hat zumindest im Westen Europas die Chance, die Sonne "leicht angebissen" untergehen zu sehen. Dabei können sich stimmungsvolle Ansichten und Fotomotive ergeben. In Südnorwegen, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, Westfrankreich, Spanien und Portugal sollten Einheimische und Urlauber am 21. August aufmerksam den Sonnenuntergang verfolgen.
Dabei gilt: Je weiter südlich, desto größer ist der Bedeckungsgrad der Sonne. In Oslo beispielsweise wird es nur mit Mühe gelingen, den Beginn der Finsternis wahrzunehmen. In der französischen Hafenstadt Brest oder im spanischen Wallfahrtsort Santiago de Compostela hingegen wird eine deutliche Einkerbung an der Unterseite der Sonne erkennbar sein. Und auf der Kanarischen Insel La Palma steht die Sonne zu Beginn der Finsternis noch 10,6 Grad über dem Horizont; die Mitte der Finsternis fällt hier fast genau mit dem Sonnenuntergang zusammen – 42,5 Prozent der Fläche der Sonnenscheibe sind dann vom Mond verdeckt. Die Größe der Finsternis beträgt in diesem Fall 0,52 (das heißt, der Mond verdeckt etwas mehr als die Hälfte des scheinbaren Sonnendurchmessers). Der Bedeckungsgrad (auf die Fläche bezogen) und die Größe der Finsternis (auf den Durchmesser bezogen) sind zwei gleichwertige Möglichkeiten, das Ausmaß der Verfinsterung zu beschreiben.
Während der partiellen Verfinsterung der Sonne ist das Sonnenlicht übrigens genauso intensiv wie bei der völlig unbedeckten Sonne. Deshalb gilt stets: Nie mit den ungeschützten Augen in die Sonne schauen und schon gar nicht mit einem Fernglas oder einem Teleskop! Sofortige Augenschäden wären die Folge! Deswegen nur mit einer im Handel verfügbaren Sonnenfinsternisbrille die partielle Verfinsterung beobachten!
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