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News: Die Satellitenkanone

Ein Ring aus supraleitenden Magneten könnte künftig kleine Satelliten ins All schleudern. Zu dieser Einschätzung kommt eine wissenschaftliche Studie, die von der US Air Force finanziert wurde.
Die Anlage hätte Ähnlichkeit mit einem Teilchenbeschleuniger. Sie bestünde aus einem etwa sechs Kilometer langen ringförmigen Tunnel, um den herum supraleitende Magnete angeordnet wären. Die von ihnen erzeugten Magnetfelder könnten kleine Satelliten innerhalb des Tunnels über mehrere Stunden hinweg beschleunigen. Die Satelliten befänden sich dabei in geschossähnlichen Hüllen. Sobald sie eine Geschwindigkeit von zehn Kilometer pro Sekunde erreicht haben, würden sie auf eine Art Sprungschanze geleitet und zum Himmel geschleudert. Mit einer kleinen Rakete am hinteren Ende der Hüllen ließe sich die Höhe der Umlaufbahn steigern.

Mit dieser Technologie könnten die Startkosten für kleine Raumfahrzeuge dramatisch gesenkt werden, so die Forscher. Die Air Force hat eine weitere Studie in Auftrag gegeben, die das Konzept vertiefen soll. Die Studie soll zwei Jahre laufen und wird von dem Unternehmen "LaunchPoint Technologies" (Kalifornien, USA) durchgeführt.

Kritiker geben unter anderem zu bedenken, dass die Satelliten in dem Ring die zweitausendfache Erdbeschleunigung (2000 g) überstehen müssen. Allerdings verwendet das US-Militär schon heute Elektronik in Artilleriegeschossen, die sogar das Zehnfache dieses Werts, also 20.000 g, aushält. Ein weiterer Einwand lautet, dass Streitkräfte den Ring als Waffe benutzen könnten, etwa zum Beschleunigen großer Geschosse.

FS

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