Der Sternenhimmel im Dezember: Die Sterne der Andromeda-Legende
Hoch im Osten liefern uns einige heldenhafte Sternbilder einen bemerkenswerten Anblick.
Die meisten Himmelsbeobachter kennen die griechische Saga von Andromeda, ihren Eltern, der Königin Kassiopeia und dem König Kepheus, sowie Perseus, der auf seinem geflügelten Pferd Pegasus die Königstochter vor dem Seeungeheuer (Walfisch) rettet. Alle sechs mythologischen Gestalten haben ihren Platz unter den Sternbildern am Himmel gefunden. Ein Wegweiser zu diesen Figuren ist das Herbstviereck oder Pegasusquadrat tief im Westen. Wenn der Westen der Übersichtskarte unten liegt, können Sie es dicht über dem Horizont erkennen.
Östlich von Andromeda steht Perseus, der einen Arm in die Richtung von Andromedas anderem Fuß streckt. Im Perseus steht der berühmte bedeckungsveränderliche Stern Algol, der alle 2,87 Tage für ein paar Stunden deutlich schwächer leuchtet.
Ist auf der Übersichtskarte Nordwesten unten, finden Sie Kepheus und Kassiopeia auf halbem Weg zum Zenit. Kassiopeia ist eine helle Zickzacklinie aus fünf Sternen. Sie ähnelt den Buchstaben W oder M. Zwischen ihr und Perseus liegt der herrliche Doppelsternhaufen h und Chi Persei. Beobachten Sie ihn mit einem Fernglas oder einem Teleskop bei geringer Vergrößerung.
Wenn Sie nun die Karte drehen, bis Süden nach unten zeigt, sehen Sie, dass ein Fuß von Perseus in Richtung der Plejaden zeigt. Das Siebengestirn ist ein Vorbote der hellen Wintersternbilder, die im Osten aufgehen.
Unterhalb der Plejaden leuchtet der orangefarbene Aldebaran (Alpha Tauri) mit den schwachen Sternen des großen Hyaden-Sternhaufens. Aldebaran, ein Stern 1. Größe, ist das helle Auge des Stiers (Taurus). Neben dem Stier geht der Himmelsjäger Orion auf.
Planeten im Dezember
Venus steht nach Sonnenuntergang sehr tief im Südwesten. Sie steigt den ganzen Winter über immer höher und wird im nächsten Frühling hell erstrahlen.
Jupiter, Merkur und Mars kommen sich in der Morgendämmerung am Anfang des Monats ziemlich nahe. Jupiter und Merkur leuchten recht hell tief im Südosten, Mars dagegen wesentlich schwächer. Vom 7. bis 14. Dezember passen alle drei in einen Kreis von fünf Grad Durchmesser, entsprechend dem Sichtfenster durchschnittlicher Ferngläser. Vom 9. bis 11. Dezember schrumpft der Kreis auf 1,5 Grad zusammen und in der Morgendämmerung des 10. Dezember sogar auf 1,1 Grad. An diesem Morgen können Sie alle drei Planeten gleichzeitig durch ein Teleskop betrachten, wenn das Okular nur eine geringe Vergrößerung liefert. Ein Feldstecher ist genauso geeignet. Zusätzlich passt noch der Doppelstern Beta Scorpii in das Sichtfenster. Leider stehen sie ziemlich tief, sodass Luftunruhe und Horizontdunst sehr stören.
Die Sonne erreicht die Wintersonnwende am 22. Dezember um 1.22 Uhr. Damit beginnt auf der Nordhalbkugel der Winter und auf der Südhalbkugel der Sommer.
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