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Kometensonde Rosetta: Die Suche nach der Landesonde Philae geht weiter

Auch mehr als zwei Monate nach der Landung ist der endgültige Verbleib von Philae nicht bekannt. Die manuelle Suche auf den Bildern der OSIRIS-Kamera geht weiter.
Philae und Rosetta als Comic

Einen Riesenerfolg konnte die Europäische Raumfahrtbehörde ESA am 12. November 2014 verbuchen, als ihr mit Philae die erste Landung auf einem Kometenkern gelang. Aber ein Wermutstropfen ist noch immer dabei – es ist nicht bekannt, wo genau Philae endgültig auf dem Kern des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko niederging. Auch ein sorgfältiges Absuchen der Bilder der hochauflösenden Kamera OSIRIS an Bord der Muttersonde Rosetta blieb bislang ohne Erfolg.

Philae im Anflug auf den Kometenkern | Kurz nach der Abtrennung von Philae am 12. November 2014 konnte die OSIRIS-Kamera an Bord der Muttersonde Rosetta diese Sequenz von 19 Bildern der sich entfernenden Tochtersonde aufnehmen. Die Zeiten sind in Greenwich Mean Time angegeben und beziehen sich auf die Bordzeit.
Philae über dem Kometenkern? | Möglicherweise konnte der Weitwinkelkanal der Kamera OSIRIS an Bord von Rosetta die Landesonde Philae als Punkt in der Schwärze festhalten (siehe Fadenkreuz). Das Bild diente als Ausgangspunkt, um das Suchgebiet auf der Kometenoberfläche einzugrenzen.

Das liegt vor allem daran, dass Philae in einem sehr dunklen Gebiet auf 67P niederging, in dem die Sonde kaum Sonnenlicht erhält. Nur für rund 1,3 Stunden pro 12,4-stündiger Kometenrotation fällt derzeit Licht auf Philae, viel zu wenig, als dass der solarbetriebene Lander seinen Betrieb aufrechterhalten konnte. Daher stellte er nach 67 Stunden seinen Betrieb vorläufig ein. Somit konnte die Muttersonde seinen Landeort auch nicht per Funkpeilung exakt ermitteln. Derzeit hoffen die Forscher, dass Philae ab Mai 2015 genügend Sonnenlicht erhält, um wieder aktiv werden zu können. Allerdings ist unklar, ob der Lander die tiefen Temperaturen an seinem Landeplatz so lange durchhält.

Der endgültige Landeplatz von Philae | In der roten Ellipse sollte sich der endgültige Landeplatz von Philae befinden. Allerdings konnte die Landesonde auch mit sorgfältiger manueller Suche nicht aufgepürt werden. Dabei muss man berücksichtigen, dass sich Philae auf diesen Bildern nur über maximal drei Pixel erstreckt und fast immer im Schatten liegt.

Man kennt zwar den ungefähren Landeort auf 67P, aber auch eine sorgfältige Suche per Auge brachte bislang nicht den gewünschten Erfolg. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass Philae selbst auf den besten Bildern von Rosetta nur maximal drei Pixel einnimmt. Somit ist eine Suche in einem dunklen und sehr abwechslungsreichen Gebiet äußerst schwierig und führt häufig zu falschem Alarm. Interessant ist ein Bild der Weitwinkelkamera von OSIRIS, das diese am 12. November 2014 um 18:18 Uhr MEZ (Bordzeit) aufgenommen hatte. Hier ist über dem gezackten Horizont des Kometenkerns ein einzelner Lichtpunkt in der Schwärze zu sehen, bei dem es sich den Bildauswertern zu Folge vielleicht um Philae handeln könnte. Auf jeden Fall diente dieses Bild dazu, den Bereich des endgültigen Landeplatzes einzugrenzen.

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