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Sonnensystem: Die Suche nach einem weiteren Ziel für Pluto-Sonde New Horizons wird fortgesetzt

Nach dem Fund von zwei kleinen Kuipergürtelobjekten wird das Weltraumteleskop Hubble nach weiteren möglichen Zielobjekten für die Pluto-Sonde New Horizons Ausschau halten. Dafür sind nun 156 Erdumläufe vorgesehen, die Messungen erfolgen im Juli und August 2014.
Zwei lichtschwache Objekte im Kuipergürtel (Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble)

Im Juni 2014 hatte das "Hubble Space Telescope Time Allocation Committee" 40 Stunden Beobachtungszeit genehmigt, um nach Kuipergürtelobjekten (KBO) zu suchen. Die Suche gilt kleinen Himmelskörpern jenseits der Neptunumlaufbahn, die von der US-Raumsonde New Horizons nach ihrer Passage am Zwergplaneten Pluto Mitte Juli 2015 angeflogen werden könnten. Bislang waren mit erdgebundenen Teleskopen trotz langer Beobachtungszeiten keine passenden Zielobjekte gefunden worden.

Zwei lichtschwache Objekte im Kuipergürtel | Mit dem Weltraumteleskop Hubble gelang es, zwei kleine und leuchtschwache Kuipergürtelobjekte im Sternbild Schütze aufzuspüren. Sie sind mögliche Kandidaten für einen Vorbeiflug der US-Raumsonde New Horizons nach ihrer Pluto-Passage im Juli 2015.

Nun gelang es den Astronomen, in den Daten der ersten Beobachtungsphase im Juni wie vom Komittee gefordert, zwei kleine Kuipergürtelobjekte aufzuspüren. Dies war eine Voraussetzung, um weitere 156 Stunden der unter Astronomen hoch begehrten Beobachtungszeit auf Hubble zu erhalten. Die Nutznießer dieser großzügigen Zuteilung sind die Forscher um Alan S. Stern, dem Projektwissenschaftler der Pluto-Sonde New Horizons. Ihnen drohte die Zeit für die Suche nach geeigneten Zielobjekten davonzulaufen, denn Planung und Bahnbestimmung sollten möglichst vor dem Vorbeiflug an Pluto erfolgt sein. Außerdem erlaubt ein möglichst frühzeitiges Bahnmanöver die größte Flexibilität zum Ansteuern eines KBOs. Wünschenswert wäre daher ein Schubmanöver innerhalb weniger Wochen nach der Pluto-Passage. New Horizons hat nur einen schwachen Antrieb und kann daher ihre Flugbahn nur noch geringfügig ändern.

Die nun geplante Suche mit Hubble beschränkt sich auf ein Gebiet im Sternbild Schütze, das etwa die Größe des Vollmonds hat. Nur dort befindliche Objekte lassen sich mit New Horizons beschränkten Mitteln ansteuern. Allerdings liegt dieses in der Ebene unseres Milchstraßensystems, wo sich Hunderttausende von Sternen befinden. Somit ist es schwierig, lichtschwache Objekte zu finden, die sich langsam gegenüber dem Sternenhintergrund bewegen. Die beiden nun gefundenen kleinen Himmelskörper sind etwa einhundert Millionen Mal lichtschwächer als der leuchtschwächste gerade noch mit dem Auge sichtbare Stern. Die Forscher der Mission New Horizons hoffen nun, noch mehrere Dutzend Kuipergürtelobjekte zu finden, von denen hoffentlich eines in Reichweite der Raumsonde ist.

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  • Quellen
NASA, 1. Juli 2014

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