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News: Die Zukunft der Bildschirme ist aus Plastik

Nach Ansicht vieler Wissenschaftler wird unsere technische Welt demnächst kleiner, schöner, bunter und biegsamer. Ein entscheidender Schritt in diese Richtung ist nun gelungen, indem zum ersten Mal Plastiktransistoren mit Leuchtdioden verschaltet werden konnten.
Die Aussicht auf vollständig organische Bildschirme hat Forscher schon seit Jahren gereizt. Jeder Lichtpunkt ist eine einzelne lichtemittierende Diode (LED), die mit elektrischem Strom betrieben wird, der von einem Transistor an- und abgeschaltet wird. Unglücklicherweise können die meisten organischen Transistoren nicht mit dem Strom umgehen, den organische LEDs benötigen, um zu leuchten. Letztes Jahr wurde jedoch eine neue Art organischer Halbleiter für starke Ströme vorgestellt. Zwei Teams, die an der Herstellung vollständig organischer Displays arbeiten, entschieden sich für dieses neue organische Material, ein kettenartiges Polymer, das unter dem Namen regioregular Poly(hexylthiophene) bekannt ist.

Henning Sirringhaus von der Cambridge University und seine Kollegen beschreiben in Science, vom 12. Juni 1998, wie sie dieses Polymer zu einem organischen Transistor formten und es benutzten, um eine herkömmliches LED auf Polymerbasis direkt obendrauf zu bauen. Das zweite Team von den Lucent Technologies' Bell Labortories unter der Leitung der Physiker Ananth Dodabalapur und Zhenan Bao berichtet in Applied Physics Letters in der Ausgabe vom 13. Juli 1998, daß sie einen ähnlichen Transistor herstellten, jedoch dann eine organische LED längseits anbauten.

Die Vereinigung von organischer Elektronik und Dioden "ist ein Durchbruch, auf den das Feld der organischen Displays gewartet hat", meint Yang Yang, Experte für organische Displays an der University of California in Los Angeles dazu. Dieser Fortschritt sollte es Forschern ermöglichen, einfache, kostengünstige Fertigungsmethoden einzusetzen, wie Siebdruck und "Tintenstrahl-Druck", um all die unterschiedlichen Materialien, die für die Herstellung von Displays benötigt werden, anzuordnen.

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