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News: DLR-Kleinsatellit BIRD beobachtet Waldbrände in Portugal

Derzeit werden mehrere Regionen der Nordhemisphäre der Erde von verheerenden Waldbränden heimgesucht. Das betrifft in Süd-Europa Portugal, Westspanien und Kroatien, sowie mehrere Provinzen im Westen Kanadas. Es ist zu vermuten, dass die Heftigkeit dieser Brände mit der globalen Klimaveränderung zusammenhängt, die zu langer Trockenheit in ausgedehnten Waldregionen der Erde führt.

Das Bild zeigt ein Fragment einer Aufnahme des Kleinsatelliten BIRD (Bi-spectral InfraRed Detection) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) vom 4. August 2003, die um 14:03 Uhr Ortszeit über Portugal und Westspanien am Mittellauf des Flusses Tejo gewonnen und in Echtzeit an die DLR Bodenstationen übertragen wurde. In dem BIRD Infrarot-Bildfragment, welches ein Gebiet von ca. 140 mal 190 Kilometern erfasst, sind die Temperaturen der Feuerzonen vor dem schwarz-weissen Hintergrund farbkodiert dargestellt. Die Skala reicht von 200 Grad Celsius (blaugrün) bis 700 Grad Celsius (rot). Die größten Feuerzonen haben eine Ausdehnung von drei mal fünf Kilometern.

BIRD ist derzeit weltweit der einzige Satellit, der hochaufgelöste Daten von irdischen Hoch-Temperatur-Ereignissen liefert. Aus diesen Daten können Temperatur, Ausdehnung und Strahlungsleistung abgeleitet werden. Deshalb wird BIRD, der im Oktober 2001 mit einer indischen Rakete startete, seit 2003 im Projekt FUEGOSAT Consolidation Phase der ESA im Rahmen des Earth Watch Program als Demonstrator eines innovativen Satelliten-Sensor-Systems für zukünftiges weltraumgestütztes Feuerisiko-Management eingesetzt. An diesem System arbeiten Industriefirmen und Forschungseinrichtungen aus Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland sowie aus Griechenland und Portugal.

Die im Bild gezeigte Feuerinformation erlaubt präzise Aussagen über die Intensität der Brände. Diese Information ist für das regionale und lokale Katastrophenmanagement wichtig, um Entscheidungen zum Einsatz der verfügbaren Löschkräfte und zur Evakuierung zu treffen. Die dargestellte, noch nicht geo-kodierte, "Feuerkarte" wurde gestern zwei Stunden nach der Aufnahme vom DLR in Berlin-Adlershof an die spanischen FUEGOSAT-Partner als ad-hoc-Information gesendet.

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