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Schlaf: Doppelt ausgeknockt

Zwei Botenstoffe legen während des REM-Schlafs die Muskeln lahm.
Schlafender Junge

Beim Einnicken kommt es oft vor, dass wir plötzlich zusammenzucken – und schon sind wir wieder wach. Solche Phänomene treten im REM-Schlaf dagegen nicht auf, denn dann sind die Muskeln ruhig gestellt. Um die Motorik lahmzulegen, arbeiten offenbar zwei Botenstoffe zusammen, wie Forscher von der University of Toronto in Kanada berichteten.

Patricia Brooks und John Peever untersuchten bei schlafenden Ratten die Aktivität eines Kaumuskels und hemmten mit Hilfe von Medikamenten unterschiedliche Rezeptoren, darunter die für den Neurotransmitter GABA (Gamma-Aminobuttersäure) sowie für Glycin. Dabei stellte sich heraus, dass die Muskellähmung nur dann eintrat, wenn zwei Rezeptortypen gleichzeitig aktiv waren: nämlich GABAA/Glycin-Rezeptoren, welche die Ionenströme durch die Zellmembran verändern, sowie GABAB-Rezeptoren, die intrazelluläre Stoffwechselvorgänge beeinflussen. Erst als die Forscher beide Wege blockierten, kauten die schlafenden Nager munter vor sich hin. Die Entdeckung der doppelten Muskelbremse weist laut den Forschern möglicherweise einen Weg, Schlafstörungen wie etwa Narkolepsie gezielter zu behandeln.

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  • Quellen
J. Neurosci. 32, S. 9785–9795, 2012

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