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Ferne Sonnen: Doppelter Asteroidengürtel im Epsilon-Eridani-System

Epsilon Eridani
Der sonnenähnliche Stern Epsilon im Sternbild Eridanus ist von zwei Asteroidengürteln umgeben und verfügt wahrscheinlich über mindestens drei Planeten. Das System von Epsilon Eridani wäre damit unserem Sonnensystem überraschend ähnlich.

Ein Forscherteam um Dana Backmann vom SETI-Institute in Mountain View, Kalifornien, nutzte den Infrarotsatelliten Spitzer, um den nur 10,5 Lichtjahre von uns entfernten Stern Epsilon Eridani im Detail zu untersuchen. In den Spektren stießen die Wissenschaftler auf zwei ringförmige Ansammlungen von Kleinplaneten. Der innere Gürtel ähnelt dem Asteroidengürtel zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter und dürfte wie dieser etwa fünf Prozent der Masse des Erdmonds an Materie enthalten. Er ist rund drei Astronomische Einheiten (AE) von Epsilon Eridani entfernt. Weiter außen bei 20 AE liegt der zweite, mit rund einer Mondmasse wesentlich massereichere, äußere Asteroidengürtel.

Die Wissenschaftler postulieren auf Grund ihres Fundes zwei Planeten im System von Epsilon Eridani, die aber nicht nicht nachgewiesen wurden. Einer soll den Stern knapp außerhalb des äußeren Asteroidengürtels umrunden, ein anderer knapp innerhalb der schon seit Längerem bekannten, äußeren Scheibe aus Eiskörpern. Diese befindet sich in einem Abstand zwischen 35 und 90 AE um Epsilon Eridani – vergleichbar mit dem Kuipergürtel in unserem Sonnensystem.

Das Epsilon-Eridani-System im Vergleich zum Sonnensystem | Das System von Epsilon Eridani ähnelt unserem Sonnensystem (Computergrafik). Der innere Asteroidengürtel um Epsilon Eridani ist etwa genauso weit vom Stern entfernt wie sein solares Gegenstück. Knapp außerhalb von ihm umkreist Epsilon Eridani b, ein Exoplanet von der anderthalbfachen Masse des Jupiter, seinen Mutterstern. Die anderen Exoplaneten sind nur postuliert, aber nicht nachgewiesen.
Im Jahr 2000 fanden Astronomen bereits einen Planeten mit rund eineinhalb Jupitermassen (Epsilon Eridani b), der den Stern in einem Abstand von etwa 500 Millionen Kilometern auf einer extrem exzentrischen Bahn umkreisen soll. Der Nachweis eines inneren Asteroidengürtels deutet nun aber darauf hin, dass Epsilon Eridani b seinen Stern in unmittelbarer Nachbarschaft umrundet. Würde er auf einem stark exzentrischen Orbit laufen, so hätte er durch seine Schwerkraft den Gürtel längst zerstört. Ein Teil der dortigen Materie wäre auf den Planeten gestürzt, andere Himmelskörper wiederum wären durch Schwerkraftwechselwirkungen aus dem System herauskatapultiert worden.

Epsilon Eridani, der rund 85 Prozent der Sonnenmasse in sich vereint, lässt sich mit dem bloßen Auge sichten. Spektrale Untersuchungen weisen auf ein Alter von rund 850 Millionen Jahren hin; er ist also erheblich jünger als unsere Sonne mit rund 4,5 Milliarden Jahren. (ta)

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