Meteoriteneinschläge: Doppelter Volltreffer in Schweden nachgewiesen
Dass zwei Asteroiden gleichzeitig auf der Erde einschlagen, ist extrem selten – noch viel unwahrscheinlicher ist es, hunderte von Millionen Jahre später noch Spuren solcher Ereignisse zu finden. Eine Arbeitsgruppe von der Universität Göteborg hat nun gezeigt, dass zwei Krater in Nordschweden ziemlich sicher gleichzeitig entstanden. Der siebeneinhalb Kilometer messende Lockne-Krater und sein deutlich kleinerer Nachbar liegen nur 16 Kilometer auseinander und entstanden beide vor 458 Millionen Jahren. Bohrungen in den Einschlagstrukturen zeigten nun: Beide sind mit sehr ähnlichen Trümmermassen gefüllt, und die ersten Sedimente über ihnen haben exakt das gleiche Alter. Die Einschläge stehen in Verbindung mit einem größeren Meteorschauer, der mutmaßlich mit stark steigender Biodiversität zu jener Zeit zusammenhängt.
Der Lockne-Krater bildete sich, als ein ungefähr 600 Meter großer Brocken in ein Schelfmeer im Bereich des heutigen Skandinavien stürzte. Der Brocken, der den benachbarten, 700 Meter großen Malingen-Krater schlug, war dagegen nur etwas größer als 200 Meter. Dass beide Impaktstrukturen gleichzeitig entstanden, vermuteten Wissenschaftler schon länger. Wahrscheinlich waren die Meteoriten sogar noch relativ kurze Zeit vor dem Einschlag Teile eines gemeinsamen Körpers, sicher aber stammten sie beide aus einer ganzen Population von Meteoriten, die zu jener Zeit, in der Mitte des Ordoviziums, auf die Erde prasselte. Auslöser war eine Kollision im Asteroidengürtel etwa zehn Millionen Jahre vorher, die Trümmer vielerlei Größe zur Erde schickte. In schwedischen Kalksteinen aus dieser Zeit findet man bis heute fossile Meteoriten, die davon zeugen, wie viel häufiger damals extraterrestrische Brocken zur Erde fielen.
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