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Unbemannte Luftfahrzeuge: Drohnen jagen Bären einen mächtigen Schreck ein

Unbemannte Luftfahrzeuge werden zunehmend auch für Forschungszwecke eingesetzt, um Tiere zu studieren. Die reagieren allerdings mit Stress auf die Flugobjekte.
Braunbär brüllt

Auch Forscher nutzen inzwischen vermehrt unbemannte Luftfahrzeuge, um Tiere in freier Wildbahn aus sicherer Entfernung und auch auf schwierigem Terrain beobachten zu können. Dass sich diese dadurch gestört fühlen oder gar panisch die Flucht ergreifen, konnte man dabei bisher nur sehr selten beobachten. Ganz so lässig, wie es scheint, nehmen manche tierischen Probanden die Begegnung mit derartigen Flugobjekten aber wohl trotzdem nicht hin. Das entdeckten nun Forscher um Mark Ditmer von der University of Minnesota in St. Paul.

Das Team untersuchte genauer, wie Amerikanische Schwarzbären (Ursus americanus) in den Wäldern von Minnesota reagieren, wenn eine Forschungsdrohne vorbeifliegt. Dazu statteten sie sechs Tiere mit GPS-Halsbändern und kleinen Geräten aus, die regelmäßig den Herzschlag überwachten. Näherte sich eines der Luftfahrzeuge den Bären, konnten die Wissenschaftler beobachten, wie deren Pulsschlagrate plötzlich in die Höhe schnellte. "Bei einem Bär stieg sie sogar um rund 400 Prozent an, von 41 Schlägen pro Minute auf 162 Schläge pro Minute", sagt Ditmer. Insgesamt steuerten er und seine Kollegen die Drohne 18-mal in die Nähe der Tiere, wo sie dann rund fünf Minuten lang verweilte.

Zum Glück erholten diese sich in den allermeisten Fällen recht schnell wieder von ihrem Schock, nur zweimal nahm einer der tierischen Probanden ängstlich Reißaus. Für die Wissenschaftler ist der beschleunigte Herzschlag dennoch ein Zeichen dafür, dass diese Art der Forschungsarbeit die Bären offenbar stresst. Sie fordern daher, dass Forscher sich in Zukunft stärker darüber Gedanken machen, was der Vorbeiflug einer Drohne bei ihren Versuchsobjekten auslöst. Bisher gibt es kaum Regelungen dafür, wie die unbemannten Luftfahrzeuge eingesetzt werden dürfen. An Bären in Gefangenschaft wollen sie außerdem als Nächstes prüfen, ob die Tiere sich vielleicht nach einiger Zeit auch an die Drohnen gewöhnen können.

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