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Schatzsuche aus der Luft: Dürre enthüllt verborgene Altertümer

Der Boden bewahrt die Erinnerung. Nun bringt das trockene Wetter das Verborgene ans Licht: Luftaufnahmen zeigen einstige Bauten von Kelten, Römern und Angelsachsen.

Die Dürre der letzten Wochen hat auch ihr Gutes: Dank des Wassermangels kommen nun in Wales uralte Festungen und Landgüter zu Tage, die unter normalen Bedingungen unsichtbar unter Feldern und Wiesen liegen. Das berichtet die Königliche Kommission für altertümliche und historische Monumente in Wales und präsentiert eindrucksvolle Luftaufnahmen von Gräben und Grundrissen, die sich in Braun- und Grüntönen im Gelände abzeichnen. Dabei kamen neben den Formen bereits bekannter mittelalterlicher und römischer Siedlungen auch bisher unbekannte Höfe und Kastelle aus früheren Zeiten ans Licht – bis zum nächsten Regen jedenfalls.

Wie sich alte Strukturen in der Vegetation abzeichnen
Neu entdeckter römischer Stützpunkt | Längst komplett eingeebnet, aber unter besonderen Bedingungen immer noch sichtbar: ein kleiner römischer Außenposten in Wales.

Die aktuelle Trockenheit ist im eigentlich nicht für sein sonniges Wetter bekannten Wales nahezu beispiellos; das eröffnet aber auch eine seltene Gelegenheit für die Luftbildarchäologie. Die alten Monumente sind durch Pflug und Wetter längst komplett eingeebnet, aber unter den Feldern bewahrt der Boden die Erinnerung an die vergangenen Gebäude. Durch den Wassermangel zeigt sich die Geschichte des Untergrunds deutlich in der Farbe der darauf wachsenden Pflanzen: Wo einst Gräben und Palisaden errichtet wurden, ist die obere Bodenschicht dicker und speichert mehr Wasser – die Vegetation dort ist deutlich grüner. Über alten Wällen und Grundmauern dagegen liegt nur wenig Humus, dort schlägt die Dürre am härtesten zu. So zeichnet das ungewöhnliche Wetter die bewegte Geschichte des Landes wie auf Durchschlagpapier nach.

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