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Wetter: Dürregeplagte Kalifornier hoffen auf den Ananasexpress

Immer noch leiden große Teile Kaliforniens unter einer starken Dürre. Doch nun kündigt sich aus Westen zumindest etwas Erleichterung an.
Ein kontinuierliches Wolkenband vom Pazifik versorgte Kalifornien während der letzten Tage mit ergiebigem Dauerregen - und linderte dadurch die extreme Dürre, die den US-Bundesstaat zuletzt im Griff hielt (Archivbild aus dem Jahr 2010).

Immer noch leiden weite Teile Kaliforniens unter einer starken Dürre. Und auch der bisherige Winter sorgte kaum für dringend benötigte Regen- oder Schneefälle; der Januar fiel erneut überdurchschnittlich warm und trocken aus, weswegen die vorhandenen Schneedecken in den Gebirgen sogar schrumpften. Doch nun können einige Regionen an der US-Westküste zumindest auf etwas Linderung hoffen: Ein so genannter Ananasexpress machte sich über dem Pazifik auf den Weg und dürfte vor allem Nordkalifornien ergiebige Niederschläge bringen. Verursacht wird dieser atmosphärische Fluss – so die korrekte meteorologische Bezeichnung – durch einen besonders starken Zweig des Jetstreams (ein kräftiges Höhenwindband), der sich über dem Pazifik etwa in Höhe der Hawaii-Inseln ausbildet und Richtung Nordamerika bläst. Dabei führt er beständig milde und vor allem feuchte Luftmassen heran, die sich dann entlang der Küstengebirge und der Sierra Nevada Kaliforniens aufstauen und abregnen beziehungsweise -schneien. Insgesamt kann ein ausgeprägter atmosphärischer Fluss 15-mal mehr Wasser mit sich führen als der Mississippi.

"Das löst unser Dürreproblem noch nicht, aber wir Kalifornier hoffen, dass dieser Express ein Vorbote für einen feuchteren Februar und März ist", so Bill Patzert, Klimatologe am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena. Bis über das Wochenende hinaus soll es in der Region feucht bleiben, mancherorts könnten mehr als 250 Millimeter Regen fallen – zum Vergleich: In Hamburg regnet es im Jahresschnitt 750 Millimeter. Der Name "Ananasexpress" leitet sich vom Entstehungsort der Unwetter ab: Sie beginnen meist bei den Hawaii-Inseln, auf denen die Frucht in großem Stil angebaut und exportiert wird. Er trifft regelmäßig Kalifornien und Oregon, das Phänomen tritt jedoch auch an anderen Westküsten der Kontinente auf und sucht etwa Großbritannien gelegentlich heim.

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