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Erdbeben: Düsteres Korallen-Omen

Nach Erdbeben abgestorbene Korallen
Über eine Länge von 700 Kilometern erstrecken sich die Korallen vor den Mentawai Inseln, die südwestlich von Sumatra liegen. Wie alle Blumentiere gedeihen sie nur in einer bestimmten Wassertiefe. Wenn Erdbeben den Meeresgrund anheben, geraten sie zu dicht an die Oberfläche und wachsen deshalb nicht mehr in die Höhe, sondern nur noch in die Breite. Da die Korallen ähnlich wie Baumstämme Jahresringe ausbilden, zeichnen sie das Geschehen in ihrer Umgebung präzise auf.

Kerry Sieh vom California Institute of Technology in Pasadena hat nun zusammen mit Kollegen die Querschnitte von Korallen analysiert, die bei dem letzten schweren Erdbeben vor Sumatra im September 2007 abgestorben sind. Demnach erschütterten über die letzten sieben Jahrhunderte hinweg ziemlich genau alle 200 Jahre Serien von Erdstößen die Region, nämlich Mitte 1300, dann wieder Ende 1500 bis Anfang 1600, 1797 und 1833 sowie jetzt im September 2007. Das verheerende Seebeben vom Dezember 2004, das den anschließenden Tsunami auslöste, ist nicht berücksichtigt, weil es im untersuchten Abschnitt des Korallenriffs keine Spuren hinterließ.

Auf Grund des historischen Vergleichs vermuten die Wissenschaftler um Sieh, dass die jüngste Erschütterung nur der Auftakt einer neuen Serie schwerer Erdstöße in der Region war. Ihrer Ansicht nach wird in den nächsten Jahrzehnten noch mindestens ein sehr schweres Beben folgen.

Sandra Czaja

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