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Persönlichkeit und Empathie: Dunkle Persönlichkeiten können Empathie, wollen aber nicht

Die drei düsteren Persönlichkeitseigenschaften Machiavellismus, Psychopathie und Narzissmus hindern niemanden, sich in andere Menschen einzufühlen, sagt eine neue Studie.
Eine Frau, von hinten fotografiert, allein zwischen unbesetzten Plastikstühlen.

Menschen, deren Persönlichkeit von der »Dunklen Triade« dominiert wird, sind genauso wie alle anderen in der Lage, sich in ihre Mitmenschen hineinzuversetzen. Sie haben nur keine besondere Neigung dazu. Zu diesem Schluss kommen Petri J. Kajonius und Therese Björkman von der Hochschule West in Schweden anhand einer anonymen Online-Umfrage auf der Plattform LinkedIn, an der 278 Personen teilnahmen. Die in »Personality and Individual Differences« veröffentlichte Untersuchung fragte den Beitrag der zur Dunklen Triade gezählten Eigenschaften – Machiavellismus, Psychopathie und Narzissmus – zur Persönlichkeit ab, zusätzlich aber auch die Empathie als solche, die allgemeinen geistigen Fähigkeiten sowie spezifisch die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Dabei zeigte sich, dass letztere eng mit allgemeinen geistigen Fähigkeiten zusammenhängt, nicht aber mit der Dunklen Triade.

Menschen, bei denen die Dunkle Triade eine große Rolle spielt, sind weniger empathisch. Doch liegt das daran, dass sie sich nicht in andere hineinversetzen können, oder interessiert sie schlicht nicht, was in anderen Menschen vorgeht? Bereits frühere Untersuchungen hatten darauf hingewiesen, dass auch Menschen mit »dunkler« Persönlichkeit durchaus die Fähigkeit zur Empathie haben und sie auch nutzen – jedoch zum eigenen Vorteil. Die neue Untersuchung bestätigt nun die Ergebnisse dieser früheren Forschungen und zeigt, dass das, was wir landläufig als Empathie bezeichnen – also das Einfühlen um des anderen Menschen willen –, letztlich von der Bereitschaft dazu abhängt. Menschen mit hohen Anteilen der Dunklen Triade haben diese Bereitschaft nicht. Das Forschungsergebnis helfe dabei, den Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und den damit verbundenen Fähigkeiten zu erhellen, schreiben Kajonius und Björkman.

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