Der Sternenhimmel im Juni: Echte und scheinbare Himmelspaare
In diesem Monat erwarten Sie eine Planetenparade und ein "blauer" Mond. Falls Sie lieber doppelt sehen wollen, bietet Ihnen der Nachthimmel ebenfalls viele Ziele.

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© Astronomie Heute (Ausschnitt)
Der Sternenhimmel im Juni 2007 | Himmelsanblick in der ersten Juni-Hälfte gegen Mitternacht (MESZ), in der zweiten Monatshälfte gegen 23 Uhr MESZ
Mizar im Großen Bären ("Ursa Maior") und Epsilon Lyrae in der Leier gehören dabei zu den bekanntesten. Doch es gibt noch viel mehr! Unterhalb der Deichsel des Großen Wagens stoßen Sie auf die Jagdhunde ("Canes Venatici", CVn). Ihr hellster Stern ist Cor Caroli (Alpha Canum Venaticorum) mit 3. Größe. Dieses Duo ist schon für kleine Fernrohre eine leichte Beute. Es besteht aus einem Stern 2,9ter und einem 5,5ter Größe, die in 19 Bogensekunden Abstand beide mattweiß leuchten. Östlich der Jagdhunde, an der Südostecke des Bärenhüters, leuchtet Izar (Epsilon Bootis) mit 3. Größe. Reizvoll ist der Farbkontrast zwischen der gelborangefarbenen Komponente 2,7ter und der bläulichen 4,9ter Größe, zwischen denen nur 2,8 Bogensekunden liegen. Hier müssen Sie stark vergrößern.
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Das Sternbild Herkules | Im Herkules leuchtet nicht Alpha (Ras Algethi) am hellsten, sondern Beta Herculis (Kornephoros, der Keulenträger).
Das gilt auch für 61 Cygni im südöstlichen Flügel des Schwans. Dieses berühmte Duo besteht aus zwei rötlich orangefarbenen Sternen 5,2ter sowie 6,1ter Größe im Abstand von dreißig Bogensekunden. Die beiden Zwerge glimmen Seite an Seite mit jeweils weniger als zehn Prozent der Leuchtkraft unserer Sonne. Sowohl 61 Cygni als auch Albireo sind schöne Ziele für Feldstecher auf einer stabilen Montierung.
Bei Letzterem, Albireo (Beta Cygni), handelt es sich um den 3. Größe hellen Kopf des Schwans. Er besteht aus einem gelborangefarbenen Stern 3,4ter Größe und einem blauen Begleiter mit 5,1ter Größe; dazwischen liegen 34 Bogensekunden. Am besten betrachten Sie die farbenprächtigen Juwelen, die dort in der Milchstraße strahlen, mit geringer Vergrößerung.
Planeten im Juni
Merkur macht den Anfang. Er erreicht am 2. Juni mit 23 Grad seinen maximalen Sonnenabstand. An diesem Abend steht er bei Sonnenuntergang mit 0,6ter Größe rund zwanzig Grad über dem westnordwestlichen Horizont. Fast zwei Stunden später geht er unter. Bis zum 10. verblasst Merkur bis auf 1,5te Größe, präsentiert Teleskopbeobachtern dafür aber eine schlanke Sichel von zehn Bogensekunden. In den folgenden Tagen versinkt er wieder im Horizontdunst.
© AH (Ausschnitt)
Venus: Abendstern 2007 | Diese Animation aus Horizontkarten des Astronomie-Heute-Jahrbuchs "Der Himmel 2007" zeigt die unterschiedliche Lage unseres Nachbarplaneten am westlichen Abendhimmel. Alle Karten sind berechnet für eine Stunde nach Sonnenuntergang (letzte Karte: eine halbe Stunde).
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Der Beginn kurzer Mittjuninächte | Zunehmend heller steht die Reihe aus Regulus, Saturn, Venus und dem Mond in der Abenddämmerung des 17. Juni.
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Der Planetenlauf im Juni | Die Monatspanoramen zeigen die Phasen und Positionen des Monds im Juni 2007. Die Pfeile kennzeichnen die Bewegungen von Sonne und Planeten von Monatsanfang bis -ende. Die untere Leiste gibt die ungefähre Ortszeit an, wenn der darüberliegende Bereich zur Monatsmitte im Süden steht.
© astronomie heute

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