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Sonnensystem: Eigenrotation von Saturn neu bestimmt

Ein Forscherteam um Giacomo Giampieri vom Jet Propulsion Laboratory schlägt eine erneute Festsetzung der Rotationsdauer von Saturn fest. Die Wissenschaftler haben über 14 Monate gesammelte Daten der Raumsonde Cassini ausgewertet und eine leichte periodische Schwankung im Magnetfeld des Planeten festgestellt. Danach hat ein Zyklus die Länge von 10 Stunden, 47 Minuten und 6 Sekunden, plusminus 40 Sekunden. Der Wert liegt um mehrere Minuten über der bislang angenommenen Tageslänge, ist dafür aber vergleichsweise konstant.

Die Drehung des Planeten Saturn zu messen, ist keine leichte Aufgabe. Der Himmelskörper besteht im Wesentlichen aus den Gasen Wasserstoff und Helium und hat vermutlich einen festen Kern. Im Gegensatz zu dem benachbarten Gasriesen Jupiter sind in der Saturnatmosphäre jedoch kaum deutlich erkennbare und über längere Zeiträume stabile Strukturen zu erkennen. Der aktuell gültige Wert für die Dauer eines Saturntages von 10 Stunden, 39 Minuten und 22,4 Sekunden geht darum auf Messungen von Radiowellen zurück, welche die Raumsonde Voyager im Jahr 1980 aufgefangen hat. Allerdings sind die Daten von damals nicht sehr zuverlässig. Sie schwankten relativ stark und reichten bis zu 10 Stunden, 45 Minuten und 6 Sekunden. Außerdem ist noch nicht ganz verstanden, wodurch die gemessene Radiostrahlung überhaupt zustande kommt.

Ob die nun gefundene magnetische Schwingung jedoch wirklich auf die Rotation des Saturnkerns zurückzuführen ist, bleibt derzeit noch offen. Um diese Frage zu entscheiden, müssen die Forscher zunächst mehr über die dicke Atmosphäre des Ringplaneten wissen. Denn trotz seiner scheinbar weit gehenden Ähnlichkeit zum besser untersuchten Jupiter scheint Saturn doch in großen Teilen anders zu funktionieren. Die Beobachtung des Magnetfeldes liefert darum einen wertvollen Einblick in den tiefen Schleier des Gasriesen.

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