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Römerzeit: Ein Altar zu Ehren des Krieger-Gottes

Jupiter Dolichenus
Für "Jupiter Dolichenus, den Größten und Besten": So ist es auf dem prächtigen Altar zu lesen, den Forscher im Kartell Vindolanda in Nordengland fanden. Die mächtige Gottheit war ursprünglich nur im Nahen Osten bekannt, doch auch römische Truppen hofften auf seine Gunst, wenn sie am Hadrianswall die Grenzen des Reiches verteidigten.

Das Monument aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. ist über einen Meter groß und wiegt 1,5 Tonnen. Es zeigt den Gott auf dem Rücken eines Stieres, in der einen Hand hält er eine Axt, in der anderen einen Donnerkeil. Auf der gegenüberliegenden Seite sind ein Krug und eine flache Schale zu sehen, mit denen die Römer Wein für die Götter darbrachten.

Die Archäologen um Andrew Birley vom Vindolanda Trust gehen davon aus, dass am Altar Feste und Tieropferungen stattfanden. Sein Standort unterscheidet ihn von Altären anderer Lager: Er war nicht wie gewöhnlich außerhalb sondern innerhalb des Kartells errichtet worden. Dies hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass in der Festung von Vindolanda nicht nur Soldaten sondern auch deren Familien lebten, die den Altar gemeinsam nutzten.

Der Glaube an Jupiter Dolichenus hat seinen Ursprung in der Stadt Doliche im Süden der Türkei. Die Römer eroberten die Region 72 n. Chr. und übernahmen den Kult. Für sie hatte der Gott aus dem Osten eine ähnliche Bedeutung wie der römische Göttervater Jupiter, er galt zudem als Krieger und war daher bei den Militärs besonders populär.

Lisa Leander

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