News: Ein guter 'Riecher' für die Beute
Russell und seine Mitarbeiter entdeckten den Effekt, als sie an die beiden Enden eines Aquariums, das mit einem Löffelstör und Plankton besetzt war, zwei Elektroden anschlossen. Der Fisch war im Aufspüren seiner Beute aus größeren Entfernungen deutlich erfolgreicher, wenn die Elektroden schwache elektrische Signale aussendeten, als wenn keinerlei Rauschen auftrat oder es zu stark war (Nature vom 18. November 1999). "Wenn wir bei Tagungen einen Film davon zeigen, sind die Leute sehr verblüfft", erzählt Russell. "Ihre Reaktion lautet: Wow, das kann man ja sehen!"
Dies widerlegt die Zweifel mancher Wissenschaftler, daß Organismen stochastische Resonanz nutzen können, meint James Collins von der Boston University. Er hofft, daß stochastische Resonanz so vielleicht auch bei der Behandlung von Menschen eingesetzt werden kann, die durch einen Schlaganfall, Diabetes oder Gelenkamputationen das Gefühl in ihren Gliedmaßen verloren haben. Wenn die Glieder mit einem Vibrator gereizt werden, könnte vielleicht genug elektrisches "Hintergrundrauschen" entstehen, um die schwachen Signale der beschädigten Nerven zu verstärken.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 1.7.1998
"Wenn es rauscht im Gehirn"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 10/95, Seite 92
"Signalverstärkung durch Rauschen"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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