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»Donwilhemsit«: Ein neues Mineral aus dem Mondmeteoriten

In einem Meteoriten aus Mondgestein haben Wissenschaftler ein neuartiges Mineral entdeckt. Auch auf der Erde gibt es »Donwilhelmsit«, doch hier ist es zu gut verborgen.
in Steinbrocken aus dem All nähert sich der Erde: künstlerische Darstellung

In einem Brocken Mondgestein, der als Meteorit in der Sahara niedergegangen ist, haben Forscher ein neues Mineral entdeckt. Es besteht aus Kalzium, Aluminium, Silizium und Sauerstoff und bildet sich nur unter hohem Druck. In einem Fachbeitrag im »American Mineralogist« beschreiben sie das Mineral und geben ihm auch einen Namen: Donwilhemsit, benannt nach dem Mondgeologen Don E. Wilhelms, der unter anderem an der Auswahl des Landeplatzes und der Datenanalyse der Apollo-Weltraummissionen beteiligt war, die die ersten Gesteinsproben vom Mond zur Erde brachten.

Das Team um Jörg Fritz vom Zentrum für Rieskrater und Impaktforschung in Nördlingen fand das Mineral im Meteoriten Oued Awlitis 001, der Nadeln aus Donwilhelmsit in Millimetergröße enthält. Er entstand, als ein kosmisches Objekt mit hoher Wucht auf den Mond prallte und dadurch Mondgestein ins All schleuderte. Dabei stellen sich für Sekundenbruchteile extreme Druck- und Temperaturbedingungen ein. Im Inneren von Oued Awlitis 001 schmolz dabei stellenweise Material auf und verfestigte sich sofort wieder in Form des neu entdeckten Minerals.

Donwilhelmsit bildete nadelartige Strukturen im Meteoriten | Chemisch gesehen hat das Mineral die Formel CaAl4Si2O11. Es stammt aus dem Meteoriten Oued Awlitis 001, der 2014 in der Westsahara gefunden wurde.

Auf der Erde lassen sich solche Bedingungen durch eine spezielle Labortechnik künstlich nachstellen. Aber auch in der Natur treten sie auf, allerdings kaum zugänglich im Inneren des Erdmantels. Hier, in Tiefen zwischen 460 und 700 Kilometern, dürfte nach Meinung der Wissenschaftler auch Donwilhemsit vorkommen, gemeinsam mit den anderen Mineralen des Erdmantels, darunter Wadsleyit, Ringwoodit und Bridgmanit, die man ebenfalls schon in Meteoriten gefunden hat, schreibt das Museum für Naturkunde Berlin in einer aktuellen Pressemitteilung aus Anlass der Entdeckung.

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