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News: Ein Sechseck auf Saturn

Die Raumsonde Cassini nahm ein ausgeprägtes Sechseck aus Wolken über dem Nordpol des Ringplaneten auf.
Nordpol-Sechseck mit Polarlichtern
Schon vor mehr als 26 Jahren war den Forschern des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Nasa auf Bildern der Raumsonden Voyager 1 und 2 die seltsame Struktur aufgefallen, aufgrund der damaligen Beleuchtungsverhältnisse und des Blickwinkels konnte sie aber nur schlecht erfasst werden.

Zurzeit befindet sich die Raumsonde Cassini auf einer stark gegen den Saturnäquator geneigten Bahn, die vornehmlich dazu dient, das Ringsystem aus einer möglichst unverzerrten Perspektive zu studieren. Dabei rücken auch die Pole des Ringplaneten in das Blickfeld der Instrumente.

Ein Forscherteam um Kevin Baines vom JPL nutzte die Gelegenheit, den Nordpol des Saturn im Infraroten zu beobachten. Hier leuchtet er hell, da aus den tieferen Schichten der Atmosphäre Wärmestrahlung entweicht.

Das polare Sechseck ähnelt den irdischen Polarwirbeln, deren Windströmungen die Erde in einem kreisförmigen Muster umgeben. Warum die Struktur am Saturnnordpol aber so annähernd exakt sechseckig geformt ist, bleibt unklar.

Der Durchmesser des Sechsecks beträgt rund 25 000 Kilometer, es ist also etwa doppelt so groß wie unsere Erde. Interessanterweise wird das Sechseck genau vom Ring der Saturn-Nordlichter umschlossen. Ob die Wolkenstruktur aber mit dem Saturnmagnetfeld in Beziehung steht, ist noch nicht bekannt.

Tilmann Althaus, Sterne und Weltraum

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