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News: Ein vollständiges Riesennashorn ohne Horn

Französische Paläontologen haben in der unwirtlichen Baluch-Wüste das vollständigste Skelett des sogenannten Baluchitheriums entdeckt - des größten Landsäugetiers, das jemals gelebt hat. Dieser und weitere Funde von Tieren und Pflanzen zeigen deutlich, daß dort, wo sich jetzt eine lebensfeindliche Wüste erstreckt, einmal eine wesentlich gastlichere Vegetation existiert haben muß.
Bevor das Paläontologenteam unter der Leitung von Jean-Loup Welcomme den sensationellen Fund heben konnten, waren fünf Monate Suche in der pakistanischen Provinz Baluchistan nötig. Zwar waren schon früher fossile Überreste des sogenannten Baluchitheriums (Bild) entdeckt worden, ein vollständiges Skelett war den Wissenschaftlern jedoch noch nicht in die Hände gefallen.

Beim Baluchitherium handelt es sich um eine ausgestorbene Rhinozerosart, die vor etwa zwanzig bis dreißig Millionen Jahren zur Zeit des Tertiärs lebte. Sein langer Hals und seine langen Beine lassen vermuten, daß es sich hauptsächlich von Blättern hoch in den Bäumen ernährt hat. Baluchitherium war über fünf Meter hoch, sieben Meter lang und fünfzehn bis zwanzig Tonnen schwer – ein Gewicht, das heutzutage nur noch von Meeressäugern erreicht wird. Anders als seine heutigen Rhinozeros-Nachfahren trug es jedoch kein Horn.

Zwar handelt es sich beim Fundort um eine der heißesten Wüsten der Welt. Die Tatsache, daß das Baluchitherium in dieser Gegend leben konnte, weist jedoch daraufhin, daß das Gebiet einmal stark bewaldet gewesen sein muß. Immerhin benötigte Baluchitherium etwa zwei Tonnen Futter pro Tag. Zu den weiteren Funden der Forscher zählen ein neun Meter langer Palmenstamm, sowie zwei verschiedene Krokodilarten und die Überreste eines sehr großen, schweineähnlichen Tieres.

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