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News: Ein weiterer Asteroidenmond entdeckt

Mit einem modernen Teleskop, dessen einzelne Spiegel das Flimmern der Atmosphäre ausgleichen können, haben Astronomen zum ersten Mal von der Erde aus den Trabanten eines Asteroiden entdeckt. Gerade 13 Kilometer groß umrundet er seinen Kleinplaneten einmal in fünf Tagen.
Ein internationales Team von Astronomen entdeckte den Mond des Asteroiden Eugenia mit Hilfe des Canada-France-Hawaii Telescope (CFHT) auf dem Mauna Kea auf Hawaii (Nature vom 7. Oktober 1999). Dank seiner adaptiven Optik, mit welcher das Teleskop Störungen durch die Erdatmosphäre kompensiert, konnte damit zum ersten Mal ein so kleines und lichtschwaches Objekt von der Erde aus beobachtet werden. Lediglich der Raumsonde Galileo war es zuvor 1993 gelungen, den kleinen Mond Dactyl um den Asteroiden Ida nachzuweisen. Seitdem hatte selbst das Weltraumteleskop Hubble keinen Erfolg gehabt.

Überrascht waren die Astronomen von der geringen Dichte des Asteroiden, die nur zwanzig Prozent größer als bei Wasser ist. Früher hatte man angenommen, Asteroide bestünden aus kompaktem Fels. Doch nach Aussage von William Merline vom Southwestern Research Institute in Boulder mehren sich die Hinweise, daß einige davon eher Leichtgewichte sind. Die Wissenschaftler können sich das nur erklären, wenn diese Asteroiden entweder hauptsächlich aus Eis bestehen oder lediglich lockere Zusammenballungen von Gesteinen sind.

Erst die Anwesenheit des Mondes hat den Forschern die Möglichkeit gegeben, die Masse des Asteroiden selbst zu bestimmen. Denn aus dem gravitatorischen Zusammenspiel der beiden Körper können sie mit wohlfundierten Gleichungen auf deren Eigenschaften schließen.

Aller Wahrscheinlichkeit nach entstand der Trabant bei einer Kollision, meint Merline. Nun umkreist er in 1 190 Kilometern Abstand seinen 215 Kilometer großen Mutterkörper in Uhrzeigerrichtung. Dafür benötigt er 4,7 Tage.

Eugenias Begleiter soll nur der erste in einer ganzen Reihe von Monden sein, die das Team entdecken will. Rund 200 Asteroide wollen sie daraufhin absuchen. Die Technik dafür hat sich als geeignet erwiesen.

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