Paläobiologie: Eine der frühesten Flugsaurier-Spezies entdeckt

Eine der ältesten bekannten Flugsaurier-Arten lebte vor rund 209 Millionen Jahren im Zeitalter der Trias. Fachleute um Ben Kligman vom Nationalmuseum für Naturgeschichte in Washington D.C. haben die versteinerten Überreste eines solchen Tiers in Arizona gefunden und untersucht – zusammen mit Fossilien hunderter weiterer Tierspezies aus dieser Zeit.
Der Flugsaurier Eotephradactylus mcintireae erreichte etwa die Größe einer Seemöwe und gehörte zu den frühesten Vertretern seiner Gruppe. Von ihm ist ein versteinerter Kieferknochen mit Zähnen erhalten. Das Tier teilte sich seinen Lebensraum mit riesigen Amphibien und gepanzerten Krokodilverwandten, aber auch mit Froschlurchen und Schildkröten, die damals zu den evolutionären Neulingen zählten. Aus Abnutzungsspuren an den Zähnen des Flugsauriers schließt die Forschungsgruppe, dass er sich von Fischen mit harten Schuppen ernährte.
Die versteinerten Überreste des Tiers kamen im Petrified Forest National Park (Arizona) zu Tage, der für seine fossilführenden Schichten aus der Trias (252 bis 201 Millionen Jahre vor heute) bekannt ist. Vor 209 Millionen Jahren lag die Gegend inmitten des damaligen Superkontinents Pangäa und nah am Äquator. Die Landschaft scheint von Flussläufen durchzogen gewesen zu sein, und es kam offenbar immer wieder zu saisonalen Überschwemmungen. Dabei wurden zahlreiche verendete Tiere in die Flüsse gespült und mit Sedimenten überhäuft, die ihre Überreste bis heute konservierten.
Am Ende der Trias ereignete sich ein großes Massenaussterben der Erdgeschichte, vermutlich ausgelöst von enormer vulkanischer Aktivität, die mit dem Auseinanderbrechen Pangäas zusammenhing. Schätzungsweise 75 Prozent aller Arten starben aus, was den Weg frei machte für den Aufstieg der Dinosaurier. Die Gruppe der Flugsaurier (die nicht zu den Dinosauriern gehörte) überlebte das Massenaussterben und entwickelte sich bis in die späte Kreidezeit weiter. Sie brachte die größten Flugtiere hervor, die je auf der Erde existiert haben. Zu den absoluten Rekordhaltern zählt die Art Quetzalcoatlus northropi, die in der späten Kreidezeit lebte. Sie erreichte Flügelspannweiten, die man von heutigen Kleinflugzeugen kennt; auf dem Boden stehend ragten die Tiere so hoch auf wie Giraffen.
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