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Niedersachsen: Eine Heiligenfibel in Ostfriesland

Diese Heiligenfibel
Als Gewandnadel hielten Fibeln schon bei den Römern die weiten Kleider und Umhänge zusammen. Doch im Mittelalter erfüllten sie auch einen anderen Zweck: Sie trugen christliche Symbole und stellten so den Glauben des Trägers offen zur Schau. In Nordwestdeutschland, wo bisher kein Fund Zeugnis von den ersten Christen ablegte, fanden Archäologen nun eine so genannte Heiligenfibel aus karolingischer Zeit.

Im ostfriesischen Remels wurde die scheibenförmige Gewandnadel bei Bauarbeiten an einem Supermarkt entdeckt. Sie trägt auf der Vorderseite eine figürliche Darstellung mit einem Heiligenschein, wonach dieser Fibeltyp seinen Namen erhielt. Mit verschiedenfarbigem Email hatte der Künstler die Figur auf der bronzenen Scheibe aufgebracht. Die Rückseite und die Ränder der Scheibe sind vergoldet.

Laut Rolf Bärenfänger, Leiter des Archäologischen Dienstes der Landschaft Aurich, stammt die Fibel aus der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Damit fügt sie sich in den Beginn der Missionierung dieser Region gut ein. Laut Überlieferung kam der friesische Missionar und Klostergründer Liudger von Utrecht im Jahre 787 auch nach Ostfriesland und führte die heidnische Bevölkerung zum christlichen Glauben.

Miriam Müller

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