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Jerusalem in der Römerzeit: Einzigartige Funde aus der Zeit des jüdischen Aufstands

Einzigartige Funde aus der Zeit des jüdischen Aufstands
Im Jahr 66 n. Chr. rief die Bevölkerung Jerusalems zum Kampf gegen die römischen Besatzer auf, die vier Jahre später den jüdischen Aufstand brutal niederschlugen. Nun stießen Archäologen in einem antiken Abwasserkanal auf eindrucksvolle Zeugnisse aus eben jener Zeit: ein Schwert sowie einen Stein mit der Ritzzeichnung eines Leuchters – offenbar Hinterlassenschaften der damaligen Freiheitskämpfer, die sich in den unterirdischen Gängen versteckt hielten.

Als die Archäologen ... | ... das Schwert fanden, steckte es noch in seiner ledernen Scheide. Die mit Ornamenten verzierte Hülle sowie der Tragegurt sind trotz ihres empfindlichen Materials erstaunlich gut erhalten geblieben.
Das zirka 60 Zentimeter lange Eisenschwert, ein römischer Gladius aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., fanden die Archäologen samt lederner Scheide und Tragegurt. Die typische Soldatenwaffe gehörte womöglich einem Legionär, bevor sie in den Besitz eines jüdischen Kämpfers geriet.

Diese Ritzzeichnung eines Leuchters ... | ... zeigt womöglich die im zweiten Tempel von Jerusalem aufbewahrte Menora. Dem Künstler scheint allerdings ein Fehler unterlaufen zu sein: Das Bild zeigt lediglich fünf Arme – das goldene Original hatte hingegen sieben besessen.
Die Darstellung des Leuchters gibt vermutlich die berühmte goldene Menora wieder, obwohl das Ritzbild lediglich fünf statt der üblichen sieben Arme zeigt, so Eli Shukron von der Israel Antiquities Authority. Die Menora befand sich im zweiten jüdischen Tempel von Jerusalem, bis der spätere römische Kaiser Titus den Bau 70 n. Chr. niederreißen und das wertvolle Stück nach Rom verschleppen ließ.

Dass die Rebellen während des Konflikts in dem Abwasserkanal Zuflucht suchten, bezeugen auch zahlreiche dort gefundene Münzen jener Zeit: Sie tragen die Aufschrift "Freiheit für Zion". Der Tunnel verläuft vom Shiloah-Teich am südlichen Ende Jerusalems bis zum Tempelberg in der Altstadt. Seit seiner Entdeckung 2007 untersuchen israelische Archäologen den Kanal. Erst vor wenigen Wochen gruben sie dort eine seltene goldene Glocke aus, die womöglich auf das Gewand eines jüdischen Priesters aufgenäht war.

Katharina Bolle

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