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Galiläa: Einzigartiges Mosaik in israelischer Synagoge

Einen Handwerker bei der Holzbearbeitung
In Galiläa, im Norden Israels am See Genezareth, sind Archäologen auf eine Synagoge aus spätrömischer oder byzantinischer Zeit gestoßen. Im östlichen Seitenschiff des Baus fanden sie bei den Ausgrabungen ein gut erhaltenes Mosaik, dessen Darstellungen bisher einzigartig in der römisch-byzantinischen Kunst in Israel sind.

Auf dem aus vier Millimeter großen Steinchen zusammengesetzten Mosaik sieht man eine Gruppe von Holzarbeitern, die verschiedene Werkzeuge ihrer Zunft in den Händen halten und ein monumentales Gebäude errichten. Der Leiter der Ausgrabungen Uzi Leibner von der Hebrew University of Jerusalem vermutet, dass es sich entweder um einen Tempelbau oder sogar um Arbeiten an der Arche Noah oder am Turm zu Babel handelt, da sich die Darstellung biblischer Szenen sehr oft in Synagogen findet.

Unklarheit herrscht noch über das genaue Alter des Baus. In spätrömischer Zeit vom 2. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. erlebte die jüdische Bevölkerung in Galiläa einen kulturellen und politischen Aufschwung. Dafür würden auch die qualitätvollen, zweistöckigen Privatbauten in der angrenzenden jüdischen Siedlung sprechen. Sie zeigen, dass das Bild von bäuerlich geprägten, in ärmlichen Behausungen lebenden Juden in dieser Zeit nicht zutreffend ist. Die Synagoge könnte aber auch aus der byzantinischen Zeit des 5. und 6. Jahrhunderts n. Chr. stammen, als das Christentum an Einfluss gewann und die jüdische Bevölkerung Verfolgungen ausgesetzt war.

Miriam Müller

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