Klimawandel: Eiskappe des Kilimandscharo taut beschleunigt ab
Die berühmten Gipfelgletscher des Kilimandscharo könnten schon deutlich vor 2015 wegen der Erderwärmung komplett verschwunden sein. Bisherige Schätzungen des Schwundes datierten diesen Totalverlust erst auf die Zeit zwischen 2015 und 2020 oder später.
Am stärksten bedroht ist allerdings der Furtwangler-Gletscher, der im Jahr 2000 nur insgesamt neun Meter dick war und davon mittlerweile ein Drittel und mehr verloren hat. Seit 2000 kam es auf keinem der Gletscher zu einer Neubildung von frischem Eis. Der Verlust der weißen "Kappe" des Kilimandscharo hätte aber nicht nur negative Auswirkungen auf den Tourismus, der eine Haupteinnahmequelle für Tansania ist, sondern er könnte auch die Wasserversorgung der Menschen am Fuße des Berges gefährden. Sie hängen überwiegend von den am Vulkan entspringenden Quellen ab. Ob das Wasser daraus jedoch mehrheitlich aus Schmelz- oder aus Regenwasser besteht, das in den Bergregenwäldern niedergeht, will Thompson zusammen mit Kollegen demnächst klären.
Diese Prognose wagt Lonnie Thompson von der Ohio State University in Columbia nach einer Forschungsreise zum tansanischen Vulkan sowie dem Abgleich mit vergangenen und aktuellen Luftbildern. Bereits zwischen 1912 und 2000 nahm die Ausdehnung der Eisflächen auf dem Kilimandscharo um 82 Prozent ab. Zudem schrumpfte die Dicke der Gletscher zwischen 1962 und 2002 an manchen Stellen um bis zu 17 Meter. Mittlerweile liegt der exponierte Gipfel des Kibo – einer der drei Hauptgipfel des Vulkans – ohne Eiskappe frei: ein Zustand, der zumindest während der letzten 11 000 Jahre nicht vorgekommen sein soll.
Seit seinem letzten Besuch am Kilimandscharo haben sich nun laut Thompson diese Schrumpfungsprozesse weiter beschleunigt: So zogen sich mehrere Bereiche des fünfzig Meter hohen Rands des nördlichen Eisfeldes am Vulkan in den letzten knapp vier Jahren um jeweils fünf Meter nach oben zurück. Im Furtwangler-Gletscher klafft nun ein großes Loch, das bis zum Felsbett am Grunde der Eisfläche reicht und diese binnen sechs Monaten zweiteilen dürfte. Gleiche Phänomene zeigen sich auch auf dem nördlichen Eisfeld; dort dürfte die Teilung bis in spätestens zwei Jahren stattfinden. Alle Gletscher verlieren außerdem stetig an Masse, wobei die größten Verluste die südlichen Eisfelder betreffen, die in den letzten vier Jahren um vier bis fünf Meter ausdünnten.
Am stärksten bedroht ist allerdings der Furtwangler-Gletscher, der im Jahr 2000 nur insgesamt neun Meter dick war und davon mittlerweile ein Drittel und mehr verloren hat. Seit 2000 kam es auf keinem der Gletscher zu einer Neubildung von frischem Eis. Der Verlust der weißen "Kappe" des Kilimandscharo hätte aber nicht nur negative Auswirkungen auf den Tourismus, der eine Haupteinnahmequelle für Tansania ist, sondern er könnte auch die Wasserversorgung der Menschen am Fuße des Berges gefährden. Sie hängen überwiegend von den am Vulkan entspringenden Quellen ab. Ob das Wasser daraus jedoch mehrheitlich aus Schmelz- oder aus Regenwasser besteht, das in den Bergregenwäldern niedergeht, will Thompson zusammen mit Kollegen demnächst klären.
Hauptverursacher des Gletscherschwundes ist wohl der globale Klimawandel, der die Temperaturen auch in den oberen Lagen des knapp 6000 Meter hohen Kilimandscharo steigen lässt. Zudem wurden in den letzten Jahrzehnten abnehmende Niederschläge im Gipfelbereich gemessen. Sie könnten auch durch die fortschreitende Rodung der darunter wachsenden Regenwälder verursacht werden, die zuvor sehr viel Wasser verdunstet haben und damit die Wolkenbildung begünstigten.
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